Montag, 30. September 2013

Die rettende Hand

An Seiner Güte, an Seiner Hilfsbereitschaft zweifeln, heißt Gott Unrecht tun, es verletzt Seine Ehre; es krankt Sein Vaterherz, das um vorwirft:
„Den ganzen Tag breite Ich Meine Hände diesem ungläubigen und widerspenstigen Volke entgegen“ (Is 65, 2).

Warum nicht in aller Demut diese rettende Hand dankbar annehmen? Sie verhilft uns unfehlbar zum Sieg:
„Ich vermag alles in Dem, der mich stärkt“ (Phil 4, 13).

(vgl. Sendung der Stille, Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)

Sonntag, 29. September 2013

Asperges me

Asperges me, * Domine, hyssopo, et mundabor: lavabis me, et super nivem dealbabor. (Ps 50,3)
Miserere mei, Deus, secundum magnam misericordiam tuam.
Gloria Patri, et Filio, * et Spiritui Sancto.
Sicut erat in principio, et nunc et semper, * et in saecula saeculorum.
Amen.

Asperges me, Domine, hyssopo, et mundabor: lavabis me, et super nivem dealbabor.

Ostende nobis, Domine, misericordiam tuam.
Et salutare tuum da nobis.
Domine, exaudi orationem meam.
Et clamor meus ad te veniat.
Dominus vobiscum.
Et cum spiritu tuo.
Oremus.
Exaudi nos, Domine sancte, Pater omnipotens, aeterne Deus: et mittere digneris sanctum Angelum tuum de caelis; qui custodiat, foveat, protegat,
visitet atque defendat omnes habitants in hoc habitaculo.
Per Christum, Dominum nostrum. Amen
                                                         

Entsündige (besprenge) mich, * o Herr, mit Ysop, und ich werde rein; wasche mich, und ich werde Weißer als Schnee.
Erbarme Dich meiner, o Gott, nach Deiner großen Barmherzigkeit.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit * und in Ewigkeit. Amen.

Entsündige (besprenge) mich, * o Herr, mit Ysop, und ich werde rein; wasche mich, und ich werde weißer als Schnee.

Erzeige uns deine Huld, o Herr.
Und schenke uns dein Heil.
Herr, erhöre mein Gebet.
Und lass mein Rufen zu Dir kommen.
Der Herr sei mit euch.
Und mit deinem Geiste.
Lasset uns beten.
Erhöre uns, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, und sende gnädig vom Himmel her Deinen heiligen Engel, damit er alle, die in
diesem Hause weilen, behüte, bewahre, besuche, und beschirme.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen. 


Samstag, 28. September 2013

Licht schließt das Dunkel aus

Damit das göttliche Leben, unser Licht, ungetrübt in uns leuchte, muß zunächst eine gewisse Ordnung sichergestellt sein. Wasser und Feuer können nicht nebeneinander bestellen, denn eines vertreibt das andere. Das Licht schließt das Dunkel aus. Das gilt auch für die Seele. Liefert sie sich durch eine mehr oder weniger bewußte Lässigkeit den Feinden Gottes aus, so kann der Heiland in ihr Seine Herrschaft nicht ausüben. Wir verweigern Gott, was wir in Verkennung oder Verachtung Seiner unveräußerlichen Rechte für uns behalten. Seine Liebe fordert aber alles: Er will das ganze Herz des Menschen und den ganzen Menschen. So verlangt es Seine Gerechtigkeit. In diesem Sinn kann man von einem „eifersüchtigen Gott“ sprechen (vgl. Ex 20, 5).

(vgl. Sendung der Stille, Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957




Freitag, 27. September 2013

Reich und bevorzugt

Wir werden unter die Reichen und Bevorzugten des göttlichen Heilsplanes eingereiht, wenn wir die barmherzige Liebe schlicht und dankbar annehmen, wie sie uns dargeboten wird. Wir suchen oft bei Menschen, was diese uns nicht geben können, und verurteilen uns so dazu, der menschlichen Ebene verhaftet zu bleiben, wo wir verkümmern. Die höchste Gnade kann unwirksam sein in einem Herzen, das sich selbst sucht und jede Mühe scheut. Sogar die Sakramente werden dem, der ihnen seine Seele nicht erschließt und sich niemals von seinem Ich losreißt, nur wenig Gewinn bringen. Man müßte die Stimme eines hl. Paulus haben, um diese Seelen wachzurütteln:

„Ihr Unverständigen! ... Wer hat euch nur bezaubert, denen doch Jesus Christus am Kreuze vor die Augen gezeichnet wurde? ... Wo ist nun euere selige Begeisterung? ... Meine Kinder, noch einmal leide ich um euretwillen Geburtswehen, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat. Ich möchte jetzt bei euch sein und in anderer Sprache zu euch sprechen. Denn euretwegen bin ich in großer Sorge“ (Gal 3, 1; 4, 15. 19-20).

(vgl. Sendung der Stille, Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)



Donnerstag, 26. September 2013

Mittelmäßigkeit ist Eigenliebe

Wenn sich jemand mit Mittelmäßigkeit abfindet, so kann dies nur das Resultat einer erbärmlichen Berechnung sein; und diese Berechnung ist falsch, wie alle Berechnungen der Eigenliebe. Das Kreuz duldet keine Halbheit. Man kann nicht von Christusliebe sprechen, wenn man sich gegen das Wort des Herrn auflehnt:

„Wer Mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir“ (Mt 16, 24).

(vgl. Sendung der Stille, Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)



Mittwoch, 25. September 2013

Mittelmäßigkeit vermittelt Verachtung

Solange wir uns weigern, Gottes Willen anzuhangen und unsere Vollendung in der Vereinigung mit Christus zu suchen, und zwar durch ein Leben, das die Kraft für die Anstrengungen aus der Liebe schöpft, sind wir wie verirrte Schafe, fern von Schafstall und Hirte. Wer sich mit der Mittelmäßigkeit im religiösen Leben zufrieden gibt, behandet die kostbarste Gabe, die uns der Sohn Gottes angeboten hat, mit leichtfertiger Verachtung. Er wird sie schließlich auch verlieren. So verstehen wir das Wort: „Wehe den Lauen!“ 
 
Der Herr weiß, welchen Gefahren wir ausgesetzt sind und wie schwach unser Fleisch ist. Darum mahnt Er uns höchst eindringlich, und auch Seelen, die mit Seinen Gnaden überhäuft wurden, sollten es nicht vergessen:

„Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet“ (Mt 26, 41).

(vgl. Sendung der Stille, Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)



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