Montag, 22. September 2014

Eine neue Kartause in Deutschland (6/11)

Verborgenes Leben

„So spielt sich das Leben des Kartäusers in tiefer Verborgenheit ab. Er darf nichts veröffentlichen - oder wenn etwas geschrieben werden muß, dann heißt es „von einem ungenannten Kartäuser”. Zu wissenschaftlicher Arbeit ist kaum Zeit und Gelegenheit - die Kölner Kartause war in der Zeit der Gegenreformation eine Ausnahme. Wohl schreiben die Patres je und dann handschriftlich ihre Erfahrungen mystischer Gottesgemeinschaft auf und geben sie von Zelle zu Zelle weiter. Eine Zeitung liest der Kartäuser naturgemäß nicht - er soll nur lesen, was vor Gott wesentlich ist. So steht die Zeit in der Kartause still - man ist eigentlich aus dem Flusse der Zeit herausgetreten. Auch im Tode bleibt der Kartäusermönch der Verborgene; ohne Sarg wird er mit seiner Kutte auf ein Bett gelegt und so begraben, keine Inschrift kündet seinen Namen - er ist den Menschen unbekannt, nur Gott bekannt.“


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