Mittwoch, 22. Oktober 2014

Charakterskizzen des heiligen Bruno (12/15)

Bruno besaß die seltene Gabe wirklicher Einfachheit.

Die Vollkommenheit des Geschöpfes ist in sich geteilt; in dem Maße, wie es sich Gott nähert, vereinfacht und vereint es auf IHN hin alle Affekte und Potenzen. Mit aufrichtigem Glauben umfaßte er das Mysterium: Trinität, Eucharistie, Inkarnation; gab er den Lehrstuhl, Ämter und Reichtümer auf, um Christus nachzufolgen; floh er entschlossen vor Würden, die dem  Herzen schmeicheln; war er dem Papst gehorsam ohne zu zögern, indem er seine Gründung im vollen Feuer des Wachstums verließ; war er so sehr von zeitlichen Geschäften losgelöst, um nicht einmal eine Regel zu schreiben. Diese Einfachheit stieg aus seinem Herzen auf, in dem Gott allein herrschte. Obgleich wir bei Bruno nicht sagen können, Gott habe hier das Einfältige vor der Welt gewählt, um die Weisen zu beschämen, wurde doch in seinem Fall die Weisheit einem von Herzen einfachen Menschen verliehen. Seine Einfachheit war das beste Erbe, das er seinen Nachfolgern hinterließ.

(Vgl. Gerardo Posada, Der heilige Bruno, Kapitel: Güte - Weisheit – Einfachheit, 157ff)


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