Donnerstag, 24. Februar 2011

Gott schauen, 22

1.      Zusammenfassung

Fassen wir das Gesagte zum besseren Verständnis kurz zusammen. Wie die angeführten Beispiele gezeigt haben, kannst du sehen, wie die verschiedenen Stufen unserer Leiter miteinander in Verbindung stehen: die eine folgt auf die andere, nicht nur zeitlich, sondern auch der Ursache nach. Zuerst kommt die Lesung, gleichsam als Fundament;
sie bietet den Stoff dar und führt uns zur Meditation.
Die Meditation erwägt sorgfältig, worauf es ankommt;
sie gräbt, stößt auf den Schatz und zeigt ihn uns.
Das Gebet erhebt sich mit allen Kräften zum Herrn
und erfleht den ersehnten Schatz,
die Wonne der Kontemplation.
Die Kontemplation endlich ist der Lohn
für die Mühen der ersten Stufen;
sie berauscht die dürstende Seele
mit dem Tau der himmlischen Seligkeit.

Die Lesung ist also eine äußere Übung,
die Meditation eine innere Verstandestätigkeit.
Das Gebet ist ein Verlangen,
die Kontemplation aber überschreitet alles Fühlen und Wissen.

Die erste Stufe ist die der Anfänger,
die zweite die der Fortschreitenden,
die dritte der Eifrigen,
die vierte der Seligen.

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