Montag, 10. Dezember 2012

Goldener Brief 251

251. Aber diese Weise, von Gott zu denken, liegt nicht im Ermessendes Denkenden, sondern in der Gnade des Schenkenden, wenn nämlich der Heilige Geist diesem Menschen seinen Hauch mitteilt. Er weht, wo er will (Joh 3,8), wann er will und wie er will und für wen er will. Aufgabe des Menschen ist es, beständig sein Herz zu bereiten (1 Sam 7,3; Sir 2,20; 2 Chr 12,14), indem er seinen Willen von fremden

Neigungen reinigt, die Vernunft oder den Verstand von Sorgen, das Gedächtnis von müßigen, geschäftigen, manchmal auch von notwendigen Beschäftigungen befreit. So sollen sich am guten Tag des Herrn und in der Stunde des Wohlgefallens (Ps 68,14), wenn er das Brausen des wehenden Geistes hört (Joh 3,8), alle Elemente, die das Denken bewirken, sofort von selbst vereinigen, zum Guten zusammenwirken (Röm 8,28) und gleichsam ein Bündel bilden, zur Freude des Denkenden. Der Wille stellt dann eine reine Hinwendung zur Freude dar, die vom Herrn kommt. Das Gedächtnis bietet einen zuverlässigen Stoff und der Verstand die Süßigkeit der Erfahrung.

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