Mittwoch, 12. August 2015

Die Bosheit der Sünde

IL153-Z.14.4c

Wenn ich nun bei dieser ununterbrochenen Arbeit, die das Leben ausmacht, gewöhnlich die Dinge an erster Stelle für mich benütze, indem ich in irgendeiner Weise bei mir und meiner Lust stehen bleibe, Gott vergesse und ihn an die zweite Stelle setze, so lebe ich in der gewohnheitsmäßigen Unordnung; mein Leben ist, ohne sündhaft zu sein, doch Verkehrung der göttlichen Ordnung.
Mein Gott, wie schrecklich muss die Sünde sein, wenn schon die Unvollkommenheit der Umsturz der Ordnung ist, die du für die Schöpfung bestimmt hast! -
Nichts hat mich jemals so tief die Bosheit der Sünde begreifen lassen!

Die Unvollkommenheit ist die Verkehrung des göttlichen Planes! Was ist dann erst die Sünde, von der sich Gott so beleidigt zeigt, und über die er sich in so bitteren Seufzern beklagt?

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150812)


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