Freitag, 2. März 2012

Alles schon geschrieben

Aus den Consuetudines - (Prolog)

2. Wir unterwerfen uns den Anordnungen und Weisungen unseres liebsten und ehrwürdigsten Vaters Hugo, des Bischofs von Grenoble, dessen Willen zu widerstehen uns nicht erlaubt ist und unternehmen es, der Nachwelt die Gebräuche unseres Hauses, die eure Liebe mehr als einmal erbeten hat, schriftlich niederzulegen und mitzuteilen. Lange Zeit haben wir aus vernünftigen Gründen, wie wir glauben, gezögert, diese Arbeit in Angriff zu nehmen. Denn wir meinen, dass fast alles, was wir hier im Bereich des Ordenslebens zu beobachten gewohnt sind, in den Briefen des heiligen Hieronymus oder in der Regel des heiligen Benedikt oder in anderen authentischen Schriften enthalten ist. Und wir dachten, dass wir in keiner Weise würdig seien, eine solche Sache ausführen zu können oder zu sollen.

3. Wir wissen ferner, dass es unserer demütigen Berufung mehr zukommt belehrt zu werden als zu belehren, und dass es nach dem Schriftwort »rühmen soll dich ein anderer, nicht dein eigener Mund, ein Fremder, nicht deine eigenen Lippen« (Spr. 27,2) sicherer ist, die Verdienste anderer zu feiern als die eigenen. Auch der Herr sagt im Evangelium: »Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen« (Mt. 6,1).

2 Kommentare:

  1. Sind diese Artikel mit - Die ältesten consuetudines der Kartäuser - von James Hogg aus der Analecta Cartusiana identisch ??

    AntwortenLöschen
  2. Hogg hat die C. Anfang der 70er jahre publiziert. Meine Auszüge sind entnommen: Posada, G., Der heilige Bruno, Köln 1987. Somit sind bd. identisch.

    AntwortenLöschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...