Die Einfachheit dieses Lebens
selbst -als Kartäuser und Kartäuserin- ist gar keine kleine Abtötung und
reinigt die Sinne mehr als die großen Bußwerke.
Manche, die einige Zeit des
klösterlichen Lebens der Kartäuser erlebten, meinten hinterher, wie leicht es doch
gewesen sei; denn es schien ihnen so, als würde man dem vermeintlichen Ideal der Strenge der
Kartäuser nicht nachkommen sein. Die heroische Strenge in der Kartause ist das
einfache Leben selbst. Die strikte, aber doch ausgewogene Tagesordnung, die
Einsamkeit in der Zelle, das Fasten, die Nachtwachen. Das Leben in der Kartause
ist zugleich unbedeutend und einfach, wie auch hart und streng.
Doch die einfache Seele, die
Gott in diesem Leben in der Kartause sucht, braucht nicht zu erschrecken, sie braucht
nur ein wenig großzügig zu sein und offen.
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Bußübungen werden
nicht gelehrt.
Keiner von uns darf sie
ohne Wissen und Zustimmung
des Priors vornehmen.
Aber auch dann, wenn der Prior will,
dass sich jemand mehr
Speise, Schlaf oder etwas anderes
gönnt, oder wenn er
ihm etwas Hartes und Schweres
auferlegt, haben wir
kein Recht zu widerstehen.
(aus den Kartäuser-Statuten)
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