Sonntag, 30. November 2014

Advent

Besprenge mich mit Hysop, 
dann werde ich rein, 
wasche mich, 
dann werde ich weißer als Schnee.
 +
+
Tauet Himmel den Gerechten, 
Wolken regnet ihn herab.
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Samstag, 29. November 2014

Auflösung und Abbruch der Kartause Maria-Hain vor 50 Jahren - (4/10)

Die Mönche hatten noch bis zum 30. September 1964 das Wohn- und Nutzungsrecht. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten auch die sterblichen Überreste der Toten, die auf dem Kartäuserfriedhof lagen, umgebettet werden. Mit der Exhumierung der 71 Toten wurde am 27. Januar 1964 begonnen.

Für jeden Verstorbenen war ein Kistchen angefertigt und bereitgestellt worden, um die sterblichen Überreste getrennt halten zu können. Die Gebeine - es waren meist nur noch die Schädel und die Arm- und Beinknochen vorhanden - wurden von den Brüdern in die Kistchen gelegt und alle in dem Arbeitsraum einer leeren Zelle aufgebahrt.

Die Kartäuser werden bekanntlich nicht in einem Sarg, sondern in ihrem Ordenskleid auf einem Brett liegend bestattet. Bei den Ausgrabungen waren diese Bretter noch zu erkennen, obgleich sie, bis auf wenige Ausnahmen, bereits verrottet waren. Entgegen der Bestattungstradition der Kartäuser waren die drei zuletzt verstorbenen Mönche in einem Zinksarg beigesetzt worden, da der Umzug kurz bevorstand und eine Umbettung nicht anders möglich war. Sie wurden dann im Zinksarg auf den Friedhof der Kartause Marienau gebracht und beigesetzt.



Freitag, 28. November 2014

Auflösung und Abbruch der Kartause Maria-Hain vor 50 Jahren - (3/10)

Im Jahre 1958 verhandelten die Stadt Düsseldorf und der Orden mehrfach über den Verkauf der Kartause Maria-Hain und des gesamten Grundbesitzes. Die Stadt bot 5,8 Millionen DM. Die Oberen stimmten damals nicht zu, sondern wollten zunächst noch abwarten, ob die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt das Angebot erhöhen würde.

Durch die Vermittlung von Pater Marianus Marck, Profeß in der Großen Kartause und geborener Erbprinz von Sachsen-Meiningen, erfuhr die Kartause Maria-Hain, dass die Möglichkeit bestand, einen Hof in ca. fünf Kilometer Entfernung vom Schloss des Fürsten Georg von Waldburg-Zeil zu erwerben. Im November 1959 fuhren daraufhin der Prior und die Visitatoren nach Seibranz im Allgäu, um den Veserhof zu besichtigen. Am 16. und 17. Dezember wurde bereits der Kaufvertrag von Prior Kister und Pater Marianus Marck von der Großen Kartause unterschrieben. Bei ihm ging es um den gesamten Veserhof. Durch einen Zusatzvertrag wurde erreicht, dass auf den umliegenden Grundstücken nicht gebaut werden darf.

Die alte Start- und Landebahn und das Kloster sind gut zu erkennen

Am 22. April 1960 wurde das endgültige „Aus" für die Kartause Maria-Hain unterschrieben. Alle Gebäude und der gesamte Grundbesitz gingen in das Eigentum der Stadt Düsseldorf über. Der Verkaufspreis betrug 9,75 Millionen DM. Somit hatte sich auch das Abwarten gelohnt.



Donnerstag, 27. November 2014

Auflösung und Abbruch der Kartause Maria-Hain vor 50 Jahren - (2/10)

Am 17. Februar 1954 fuhren der Prior, Pater Kister, und der Vikar mit einem Lieferwagen über Montabaur, Koblenz, Bingen, Stromberg und Dörrebach nach Gut Kaltenborn, das der Familie Steinbach gehörte. Es war 160 Morgen groß und besaß neuere Stallungen mit über 30 Stück Vieh und ein gut erhaltenes Landhaus. Die nächsten Dörfer Dörrebach, Ellern und Stromberg waren vier, sechs und acht Kilometer entfernt. Nachdem der Generalprior seine Zustimmung gegeben hatte, wurde das Gut am 7. April 1954 gekauft.

Vom Klostergut Kaltenborn, das inzwischen in Marienborn umbenannt worden war, kam am 27. Juli ein Telefonanruf in Maria-Hain an, mit den Schreckensworten: es brennt. Ein ehemaliger Bruderkandidat hatte aus Rache, weil er nicht in das Kloster aufgenommen worden war, die Wirtschaftsgebäude angezündet. Die Scheune mit dem gesamten Heuvorrat und die Stallgebäude mit sämtlichen Maschinen brannten bis auf die Grundmauern ab. Da die Gebäude versichert waren, konnte schon im August mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Das Klostergut brannte später noch einmal ab. Dieses Mal konnte aber nicht festgestellt werden, ob es sich um Brandstiftung handelte oder ob sich das Heu selbst entzündet hatte.

Am 7. März 1960 entschlossen sich die Kartäuser zum Verkauf von Klostergut Marienborn.

Pater beim Gebet in seiner Zelle
Bruder bei der Essensausgabe

Mittwoch, 26. November 2014

Auflösung und Abbruch der Kartause Maria-Hain vor 50 Jahren - (1/10)

Die Kartäuser aus Maria-Hain und der Kartäuserorden trugen sich schon länger mit dem Gedanken, Düsseldorf bzw. die Kartause Hain zu verlassen. Die Nähe zum Flughafen Düsseldorf und sein bevorstehender Ausbau hätte die Start- und Landebahn fast unmittelbar an das Kloster herangeführt und für noch größere Lärmbelästigungen mit sich gebracht.

Seit Oktober 1948 suchten die Mönche in Deutschland einen einsamen Platz für eine neue Kartause. An eine zweite Gründung dachte man schon bald nicht mehr. Es wurden viele Objekte in allen Himmelsrichtungen, in den Bergen und in den Ebenen, besichtigt.

Der Generalprior bot den Mönchen in Maria-Hain im Februar 1954 an, dass ihre Kartause in die französische Kartause Portes verlegt werden könnte. Da die französischen Behörden deutsche Mönche ablehnten, blieb das eine Kartäuserkloster Deutschland zum Glück erhalten.




Dienstag, 25. November 2014

Selige Beatrix (Beatrice de Ornacieux)

Heute feiert der Kartäuserorden das Fest der Kartäusernonne Beatrix (oder Beatrice). Sie wurde in dem Dorf Ornacieux an der Isère, in der Dauphiné geboren. Sie trat in die Kartause Parmenien ein und gründete 1300 das Kloster von Eymeux (Drôme), wo sie am 25. November 1303 (oder 1309) in bitterer Armut entschlief.

1869 wurde sie von Papst Pius IX. seliggesprochen.

Das Leben der seligen Beatrix wurde von einer anderen Kartäuserin, von Marguerite Oingt, festgehalten. In dieser Lebensbeschreibung wird besonders ihre glühende Liebe zu Jesus dem gekreuzigt Heiland hervorgehoben.

O Gott, du hast der seligen Jungfrau Beatrix gewährt,
in der Nachahmung des Leidens deines Sohnes
unseres Herrn, Jesus Christus,
ein Opfer der Liebe zu sein.
Laß uns ihm,
 durch ihre Führsprache und ihr Beispiel
 in seinem Leiden folgen. Amen.



Die selige Beatrix,
dargestellt mit dem Kreuz
und den Marterwerkzeugen.
Außerdem trägt sie die Stola,
eine besondere Auszeichnung,
die Kartäuserinnen
bei der Jungfrauenweihe erhalten.

+

Collecta – Tagesgebet
Deus, qui beátam Beatrícem vírginem in imitatióne Passiónis Dómini nostri Iesu Christi caritátis víctimam effecísti:
da nobis, ut eius intercessióne et exémplo, eiúsdem Fílii tui Passiónibus communicántes in terris / ad ætérnam glóriam perveníre mereamur in caelis: Per Dominum.
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