Sein
guter Ruf verbreitete sich in ganz Frankreich. Auch König Heinrich II. von
England wurde auf ihn aufmerksam und berief ihn, die Kartause Witham in
Somerset zu reformieren und als Prior zu leiten.
Die
Kartäusergemeinschaft blühte kräftig auf. Prior Hugo genoss die Liebe und das
Zutrauen aller ihrer Mönche. Er wirkte einige Jahre segensreicher in seiner
klösterlichen Familie.
Der
bischöfliche Stuhl von Lincoln war schon 18 Jahre verwaist. Nachdem der König dem Domkapitel das lange
vorenthaltene Wahlrecht zurückgab, fielen die Stimmen der Kapitulare einmütig
auf Prior Hugo. Obwohl er sich weigerte Bischof zu werden, erhielt er am 21.
Sept. 1186 vom Erzbischof Balduin von Canterbury die Bischofsweihe.
Altarbild aus der Kartause
Thuison-les-Abbeville, Frankreich, Hl. Hugo von Lincoln mit Schwan |
Christus
am Kreuz mit den Heiligen
Bruno,
Hugo von Lincoln und Hugo von Grenoble
Öl
auf Leinwand, um 1600
(Kölner
Kartause St. Barbara ?)
|
Der
hl. Hugo als Bischof fühlte und erkannte seine eigene Schwäche und Unwürdigkeit.
Er war ein Freund der Aussätzigen, besuchte sie oft und küsste ihre Wunden. Als
ihm Jemand vorhielt, der hl. Martin habe einen Aussätzigen durch einen Kuss
geheilt, er aber heile die Wunden nicht, die er küsse, gab Hugo zur Antwort: „Der
Kuss des hl. Martin heilte den Aussätzigen, der Kuss aber, den ich einem
Aussätzigen gebe, heilt meine Seele.“ - Bischof Hugo zog sich in jedem Jahr
wenigstens einmal in seine, von ihm so innig geliebte, Kartause von Witham
zurück.
Anstatt
bei Übertritten von Gesetzen und anderen Missbräuchen Geldstrafen, wie es
andere taten, zu verlangen, verordnete
er Strafen geistlicher Natur. Dies sollte dem Zwecke der Religion besser entsprechen.
Ebenso sorgte er für die Würde des Gottesdienstes und vollendete den Bau seiner
Kathedrale. Sie steht noch heute und ist eines der schönsten Denkmäler aus der
katholischen Zeit.
Unter
dem Könige Johann musste Hugo eine politische Gesandtschaft übernehmen, um am
Hofe des Königs Philipp August von Frankreich zwischen beiden Mächten den
Frieden zu vermitteln. Als er zurückkam, befiel ihn ein sehr heftiges Fieber.
Er konnte nicht mehr weiterreißen und musste in London bleiben.
Im
Vertrauen auf die göttliche Gnade, die er stets anrief, sah er hier getrost und
freudig seinem Ende entgegen. Am Feste des hl. Matthäus empfing er die Sterbesakramente.
Auf dem mit Asche bestreuten Boden liegend, starb er endlich (vermutlich) am
17. Nov. 1200 mit den Worten: „Nun lässt
du, o Herr, deinen Diener im Frieden scheiden“.
Bischof
Hugo wurde in seiner Kathedrale in Lincoln beigesetzt. Drei an Gicht Leidende
und einige andere Kranke fanden beim Gebet an seinem Grabe Genesung. So wurde
er 1222 durch Papst Honorius III. heilig gesprochen.
Im
Römischen Martyrologium wird seine Gedenktag am 17. November geführt.
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