Eine große Lawine hatte 1132 das erste, von Bruno erbaute Kloster, zerstört. Die neue Kartause wurde an ihrem heutigen Platz erbaut. Bei der alten Stelle wurde eine Marienkapelle errichtet. Sie musste seither mehrmals wieder hergestellt werden, was von einer tiefen Marienverehrung zeugt.
Sie bewahrt auch die Erinnerung an eine besondere Gnade, die der Orden erfahren durfte. Um das Jahr 1090 wurde Bruno vom Papst ersucht, als Berater zu ihm zu kommen. Da er aber wusste, dass er sich der Berufung Brunos zu einem Leben in Einsamkeit nicht widersetzen durfte, erlaubte er ihm, in Süditalien, wo der Papst damals residierte, eine neue Kartause zu errichten.
Die Einsiedler in der Chartreuse mussten alle Hoffnung fahren lassen, ihren Vater und Gründer jemals wieder zu sehen. Ihre Entmutigung war so groß, dass sie sogar daran dachten, diesen Ort aufzugeben. Doch die Gottesmutter hielt sie zurück, als sie sich schon auf den Weg gemacht hatten.
Künftig beteten sie seitdem täglich das Marienoffizium. Und sie wurden vor weiteren solchen Versuchungen verschont. So hat also Maria den gerade neu entstandenen Orden vor dem Untergang gerettet. Zur Erinnerung ist an der kleinen Marienkapelle "De Casalibus" die Anrufung zu lesen:
"Du einzigartige Mutter der Kartäuser, der Novizen und der Postulanten, bitte für uns."
- nach Serrou, Robert: Kartäuser, Vom Leben in der Wüste, Echter-V. 1997, S. 120
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