Es
war der Abend des 6. Dezember 1880, als Dom Jean–Louis auf dem Rückweg nach La
Grande Chartreuse durch Schnee- und Eisglätte am Wegrand stürzte und in eine
steil hinab führende Schlucht fiel. Er war verletzt und unfähig, sich zu
bewegen. Völlig hilflos, der eisigen Kälte ausgeliefert, empfahl er sich der
Unbefleckten Jungfrau Maria, deren Fest am übernächsten Tag, dem 8. Dezember,
gefeiert wurde.
Tatsächlich
fand ihn am Morgen des Marienfestes, nachdem er fast zwei Tage im Schnee ausgeharrt
hatte, durch göttliche Vorsehung, ein Hirtenjunge. Dieser war für den Leidenden
wie ein von Gott gesandter Engel, der geschickt wurde, um sein Leben zu retten.
Es war höchste Not.
Dom Jean–Louis war es in seinem früheren Berufsleben
gewohnt zu gehorchen und besonders in seinem ganzen religiösen Leben die Tugend
des Gehorsams zu üben. So erwies er sich in diesem Gehorsam als treuer Diener
Mariens. Er erhielt die große Gnade, dass auch sein Tod ein Akt des Gehorsams sein
sollte.
Er
litt schwer unter den Folgen seines Unfalls, - bis zum Fest Mariä Reinigung am 2.
Februar. Seine Qualen dauerten immer noch an und es gab keine Anzeichen einer
Besserung. Sein Beichtvater, Dom Vincent, der Vikar des Hauses, sagte zu ihm: „Heute
ist ein schöner Tag um zu sterben, lieber Vater. Es läutet für die Komplet. Ich
gehe, und bitte Unsere liebe Frau, unsere Mutter, dass Sie ihr Fest in einer
besseren Welt feiern können.
Der sterbenskranke Kartäuser verspürte bald Veränderungen
in sich vorgehen, und wenig später starb er. So hat Gott seine Seele den Händen
Marias übergeben, an dem Tag, als sie ihren Sohn Jesus, im Tempel von Jerusalem
aufgeopfert hat.
Unser Tod ist wie das Echo unseres Lebens.
Kartäuser-Gebetshaltung |
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