Donnerstag, 21. August 2014

Lanspergius - Seelen gewinnen und zu MIR führen

Von dem ausgesprochenen Gedanken, dass die Orden zwar dem einen Evangelium gemäße, aber doch nur durch die Not der Zeit bedingte Formen der Frömmigkeit darstellen, kommt Landsberg dazu seine aszetischen Gedanken zu einem neuen  „Canon“, einer neuen ,,Regula"  zusammenzustellen. Das soll zwar keine Ordensregel sein, doch zielt das Ganze auf  ein frommes Gemeinschaftsleben hin.
Lanspergius legt weiter dem Heiland in den Mund:

„Wer diese Bruderschaft oder Regel annehmen
und sich ihr gemäß üben will,
der beuge die Knie vor dem Bilde meines Leidens
und bitte, dass er von mir zum Jünger aufgenommen
und von meiner Gnade übergossen und gekräftigt werde
und dass der gute Wille in ihm erstarke,
durch den er sich entschließt,
standhaft und unbeugsam
nach einer von diesen Regeln zu leben.

Er belehre auch andere
und gewinne mir Seelen und führe sie mir zu.
Wenn aber in einem Kloster oder in einer Stadt
mehrere dieses Vorsatzes leben,
so können sie sich gegenseitig in mir
aufmuntern und eine Bruderschaft bilden,
die nicht von den andern sich lostrennt,
sondern durch die Gleichheit des Vorhabens
in der Liebe geeint ist.

Sie sollen aber in diese nicht alle aufnehmen,
nämlich solche nicht, von denen man
nicht hoffen kann, dass ihr Geist standhaft ist
oder ihre andächtige Gesinnung ausharrt,
damit nicht die Leichtfertigkeit und Unbeständigkeit
derjenigen, die sich nicht bestehen,
das übernommene Vorhaben auch auszuführen,
auch das Vorhaben der anderen
schwächen und untergehen lassen."

Johannes  Justus Lanspergius, Kartäuser in Köln - (1488-1539)



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