Lanspergius
legt weiter dem Heiland in den Mund:
„Wer
diese Bruderschaft oder Regel annehmen
und
sich ihr gemäß üben will,
der
beuge die Knie vor dem Bilde meines Leidens
und
bitte, dass er von mir zum Jünger aufgenommen
und
von meiner Gnade übergossen und gekräftigt werde
und
dass der gute Wille in ihm erstarke,
durch
den er sich entschließt,
standhaft
und unbeugsam
nach
einer von diesen Regeln zu leben.
Er
belehre auch andere
und
gewinne mir Seelen und führe sie mir zu.
Wenn
aber in einem Kloster oder in einer Stadt
mehrere
dieses Vorsatzes leben,
so
können sie sich gegenseitig in mir
aufmuntern
und eine Bruderschaft bilden,
die
nicht von den andern sich lostrennt,
sondern
durch die Gleichheit des Vorhabens
in
der Liebe geeint ist.
Sie
sollen aber in diese nicht alle aufnehmen,
nämlich
solche nicht, von denen man
nicht
hoffen kann, dass ihr Geist standhaft ist
oder
ihre andächtige Gesinnung ausharrt,
damit
nicht die Leichtfertigkeit und Unbeständigkeit
derjenigen,
die sich nicht bestehen,
das
übernommene Vorhaben auch auszuführen,
auch
das Vorhaben der anderen
schwächen
und untergehen lassen."
Johannes
Justus Lanspergius, Kartäuser in Köln - (1488-1539)
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