IL197-Z.18.7b
Also
muss ich dafür sorgen, eine eben so starke Gewohnheit, für die Ehre Gottes zu
wirken, zur Herrschaft zu bringen. Der Blick auf Gott, die Liebe Gottes und das
Streben nach ihm müssen meine Kräfte derart in Besitz nehmen und sie so
vollständig beherrschen, dass ich nicht mehr ausdrücklich daran zu denken
brauche.
Die
Frömmigkeit muss der instinktive Antrieb meiner Seele werden, in demselben
Ausmaß, als es jetzt die Selbstsucht ist. Die Regung der Gnade muss den Platz,
die Rolle und das Reich ergreifen, die jetzt durch die Regungen der Natur
eingenommen sind.
Das
Göttliche muss in mir unter den gleichen Verhältnissen wirken, unter denen
jetzt das Menschliche wirkt. Dann wird es Vollkommenheit sein, und ich werde
eben so leicht und eben so geschickt, ich möchte sagen, eben so natürlich zu
Gott wandeln, wie ich jetzt auf Pfaden der Selbstsucht wandle.
O,
wann wird das der Fall sein?
Das
ist das Ziel.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20151026)