(Hugo de Balma, De Mystica Theologia, Prologus, 345-346):
Der Aufstieg zur Vollkommenheit erfolgt Stufenweise.
Der Beter beginnt auf dem Reinigungsweg zunächst
mit einer vollkommenen Liebe.
Durch beharrliche Übung der Betrachtung der Heilswahrheiten
wächst er in der Liebe. Dank häufiger Liebesakte
wird er schließlich ohne vorausgehende oder
begleitende Überlegungen immer wieder den Tag hindurch
von einem lebhaften Verlangen ganz ergriffen,
Gott zu besitzen, und zwar sooft es ihm gefällt
und viel schneller, als er zu denken vermag.
Zur höchsten Vereinigung kann er sich durch keine menschliche Bemühung erheben.
Allein durch die geheime Führung und Belehrung Gottes erfährt der Beter,
nachdem er den Reinigungs- und den Erleuchtungsweg durchschritten hat,
was kein menschliches Wissen oder Wort zu enthüllen vermag.
Ja, nur vom Herrn allein, seiner Liebe, kann der menschliche Geist
jenes Wissen erwerben, bei dem jeder Verstandesakt aufhört
und er nur noch vom Gesetz der Liebe geleitet wird,
die jede menschliche Bemühung transzendiert.
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