Montag, 11. April 2011

Gott schauen, 46

2. Die Hingabe des Herzens, 1

(Landspergius, Sermo ad Dominicam Ium Adventus, Opera omnia, I,10)

(1)  „Sohn, gib mir dein Herz!“ (Spr 23,26 Vulg.). 
Gott fordert nicht nur, dass wir ihm unser Herz anbieten, sondern er will,
dass wir es ihm schenken. Denn er will unser Herz nicht nur für eine gewisse Zeit, 
sondern er will für immer dessen wahrer Herr, Bewohner und Besitzer sein. 
Er will, dass jeder Lobpreis und Dank, den wir ihm erweisen, 
aus unserem Herzen hervorgehe. 
Denn unser Herz ist die Quelle alles Guten und alles Bösen (vgl. Mt 7,20.23). 
Gott will uns damit ganz. Und warum? 
Weil er sich uns zuerst geschenkt hat.
Wer Gott jedoch sein Herz nur von Zeit zu Zeit anbietet und es dann wieder 
zurücknimmt, der schenkt Gott sein Herz nicht wahrhaft.
Wir sollen Gott unser Herz auch nicht nur zum Gebrauch, zur Vermietung anbieten. 
Das tun jene, die solches im Hinblick auf den Lohn tun. 
Diese sollen wissen, dass sie ihren Lohn bereits empfangen haben, 
denn sie dienen Gott um zeitliche Güter willen, 
etwa für die Gesundheit, für die eigene Ehre und das Ansehen vor den Menschen.

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