Donnerstag, 30. Juni 2011

Gott schauen, 98

(Dionysius der Kartäuser, De vita et regimine curatorum, XIII, 
Opera omnia, 37,241):

So oft wir in uns eine Regung des Stolzes, 
der Ungeduld, 
der Unreinheit verspüren, 
sollen wir sogleich 
an das Leiden Jesu denken, 
und sein Beispiel 
wird uns Demut, 
Geduld und 
Reinheit lehren.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Gott schauen, 97

1.      Im österlichen Mysterium
 
(Ludolf von Sachsen, Vita Jesu Christi, II,58,6):

Wer nach dem ewigen Heil verlangt 
und zum Gipfel der Tugend emporsteigen will, 
soll ständig 
den gekreuzigten Jesus 
im Herzen tragen.

Dienstag, 28. Juni 2011

Gott schauen, 96

(Jean-Baptist Porion, Im Banne der Dreieinigkeit, 42):

Versöhnt durch Christus und in Christus 
dürfen wir im Heiligen Geist zum Vater hintreten. 
„Durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zutritt zum Vater“ (Eph 2,18). 
Das ist die Zusammenfassung aller göttlichen Geheimnisse, 
die in der Zeit geoffenbart worden sind: 
Erschaffung, 
Menschwerdung, 
Erlösung und 
Verherrlichung. 
Diese Wunder verdeutlichen nur das Geheimnis der unendlichen Liebe, 
die eine ist in drei Personen. 
Es ist „das Geheimnis, das vor aller Welt 
und von Ewigkeit her verborgen war, 
jetzt aber den Heiligen Gottes geoffenbart worden ist“ (vgl. Kol 1,26). 
So ist alles erneuert in Christus, 
alles vereinigt im Wort, das im Hauch des Heiligen Geistes 
ewig dem Vater zugewandt ist, 
in der Fülle der göttlichen Wesenheit.

Montag, 27. Juni 2011

Gott schauen, 95

(Gabriel Maria Fulconis, Die hl. Seele, 743):

Alles, was ich besitze, habe ich durch Jesus Christus 
auf Grund seiner unendlichen Verdienste. 
Wenn Gott mir ständig das Leben gibt, 
mich schützt, mit mir zusammenwirkt, 
dann geschieht es auf Grund der Verdienste Jesu Christi. 
Deshalb schulde ich ihm die Freundschaft 
und danke ihm, Kind Gottes und Erbe des Reiches zu sein. 
Von Jesus empfange ich alle guten Eingebungen, 
die Mitteilung der Gnade, 
den Schutz vor Gefahren, 
die Kraft in Versuchungen, 
die Ergebung in das Leiden, 
die Geduld in Bedrängnissen und 
die Ausdauer im Guten. 
Kurz, in Jesus Christus habe ich alles, 
was ich ersehnen kann.

Sonntag, 26. Juni 2011

Gott schauen, 94

(Ludolf von Sachsen, Vita Jesu Christi, Proemium):

Die Betrachtung des Lebens Christi 
soll uns höchst teuer sein: 
Es verzeiht die Sünden, 
es erleuchtet uns, 
es sühnt unsere Sünden, 
es ist unser ständiger Trost 
und der sichere Hafen unserer irdischen Pilgerschaft.
Die Betrachtung des Lebens Jesu ist jener beste Teil, 
den Maria erwählte, als sie zu Jesu Füßen saß, 
um sein Wort zu hören. 
Dieser beste Teil wird denen nicht genommen, 
die mit Hilfe der Gnade ihn pflegen. 
Ist er nicht der dem treuen und klugen Knecht verheißene Lohn? 
Er beginnt schon hier auf Erden. 
Wer ihn verkostet, wird ihn in Ewigkeit in Fülle besitzen.

Samstag, 25. Juni 2011

Matutin - Nachtoffizium

Kartäuser der Grande Chartreuse singen das nächtliche Chorgebet

Zu hören ist der Gesang der Mönche. Die Nebengeräusche entstanden durch ihre natürlichen Bewegungen und Äußerungen. Beim "Gloria Patri .." werfen sich die Mönche zu Boden. Die Kamera folgt alleine den liturgischen Büchern.



Gott schauen, 93

(Guigo I., Meditationen, Nr. 475):

Durch deine Menschheit 
hat das göttliche Wort uns 
dreierlei gezeigt: 
was wir tun müssen, 
was wir ertragen müssen und 
aus welchem Grund wir es tun und ertragen müssen.

Freitag, 24. Juni 2011

Gott schauen, 92

Jesus – Weg, Wahrheit, Leben

„Ich bin der Weg. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,6)

1.      Jesus vereinigt uns mit dem Vater

(Hl. Bruno, Expositio in Ps 119, PL 152,1291-1292):
Jesus, der Herr, hat mit seiner Gnade die ersten Schritte meines Lebens gelenkt, 
damit sie nicht wankten, sondern von Tag zu Tag sich festigen, 
um deine Weisung lieben und leben zu können.
Dein göttliches Wort hat auch 
mein Voranschreiten in der Liebe und Treue 
zu deinen Geboten mit Hilfe seines Lichtes verursacht.
So konnte ich unwiderruflich deine Gebote 
in meinem Herzen bewahren.
Schenke mir also ein Leben nach deinem Wort 
und gewähre mir aufgrund der Verdienste deines Sohnes, 
in Übereinstimmung mit deiner Weisung zu leben, 
damit ich treu in dem verharre, was ich versprochen habe.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Gott schauen, 91

(Augustin Gillerand, Écrits spirituels, I,169):

Ihre Aufgabe in der Kirche und in der ganzen Kirchengeschichte 
ist mit ihren Zügen der Demut und des Vertrauens klar charakterisiert, 
die auch ihre wahren Kinder so klar kennzeichnen. 
Sie wiederholt die Wort:
„Tut, was er euch sagt!“ (Joh 2,5)
besonders für jene, die sich ihr ganz übergeben haben.
„Tut, was er euch sagt!“, 
wie ich selbst all das getan habe, 
was der Geist mir gesagt hat. 
Durch ihn treten wir in jene gegenseitige Beziehung, 
die diese aus der Liebe stammenden Worte 
ahnen lassen, die sie aber nicht ausdrücken 
und auch niemals ausdrücken können.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Gott schauen, 90

Deutlicher als bei dieser Gelegenheit 
kann Mariens Aufgabe nicht aufgezeigt werden.
In diesem Augenblick hat Jesus unsere Zeugung beendet. 
Maria wohnte diesem Zeugungsakt als Mutter bei, 
als Mutter, die einen Sohn verliert, 
um einen anderen dafür zu erhalten.
Die göttliche Liebe, die 
am Tag der Verkündigung von ihrem Fleisch Besitz ergriffen hatte,
um den menschgewordenen Sohn zu gebären, 
bemächtigt sich nun Mariens, 
damit sie Seelen gebäre. 
Darum wird sie jetzt „die Frau“:
„Frau, siehe deinen Sohn!“ 
Ihre Aufgabe ändert sich nicht, erweitert sich nur. 
Vom Kreuz her beginnt eine neue Zeugung. 
Sie umarmt alle, die geglaubt haben und glauben werden. 



Dienstag, 21. Juni 2011

Gott schauen, 89

(Augustin Gillerand, Contemplationes mariales, 104-109):
(1)
Die Aufgabe Mariens erstreckt sich, 
soweit sich Jesu Aufgabe erstreckt. 
Unser Erlöser schenkt sich uns 
und erreicht uns durch Maria. 
Sie ist immer Vermittlerin zwischen Ihm und uns: 
das ist der göttliche Plan. 
Ein neues Leben hat durch sie begonnen 
und folglich auch eine neue Zeugung.
Auf Kalvaria sehen wir dieses neue Leben 
und diese neue Mutter aller Lebendigen: 
„Frau, siehe deinen Sohn! … Sohn, siehe deine Mutter!“ (Joh 19,26-27). 

Montag, 20. Juni 2011

Gott schauen, 88

 (Louis Baudin, Méditationes cartusiennes, 2,53-54):
 (2)

Jesus war für sie alles. 
Ihn zu sehen, ihn zu lieben, 
ihm zu dienen und zu folgen, 
ohne auf sich selbst zu schauen,
bildete ihr ganzes Leben. 
Welche Prüfungen ihr auch auferlegt wurden, 
sie sagte ja, immer ja und lieferte sich völlig 
dem göttlichen Willen aus. 
Maria besaß im Vollsinn des Evangeliums eine 
„Kinderseele“.
Kinder spüren das Bedürfnis, 
sich an die Mutter zu klammern und ihren Schritten zu folgen. 
Gehen wir diesen einfachen Weg! 
Wir sind so arm. 
Aber welche Hilfsquellen haben wir an der Seite Mariens! 
Wir werden von Maria bereichert. 
Leben wir mit Maria als von ihrer Führung völlig abhängige Kinder. 
Spielen wir nie die Großen bei ihr!

Sonntag, 19. Juni 2011

Gott schauen, 87

(Louis Baudin, Méditationes cartusiennes, 2,53-54):
(1)
Maria hat im Gehorsam gegen Gott gelebt, 
wie ihr göttlicher Sohn, dessen „Speise es ist, 
den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hat“ (vgl. Joh 4,34).
Maria hat immer ja zu den Fügungen des Allerhöchsten gesagt, 
gleich unter welcher Form diese an sie ergangen sind. 
Und all das, was sie bis zu dem Tag getan hat, 
als sie das in ihr menschgewordene Göttliche Wort schaute,
könnte man als fleischgewordenen Gehorsam bezeichnen. 
Diesen setzte sie, seinem Beispiel folgend,
bis zu ihrer Aufnahme in den Himmel fort.
Maria ist unvergleichlich einfach in ihren 
Gedanken, Gefühlen und Handlungen.

Samstag, 18. Juni 2011

Gott schauen, 86

(Landspergius, Pharetra divini amoris, I, Opera omnia, 5,37):
(2)

 Oder gib mir wenigstens, liebe Herrin, ein neues Herz, 
gestaltet nach deinem Herzen: 
ein demütiges, sanftes, friedfertiges,
keusches, ruhiges Herz,
voll Liebe zu Gott und dem Nächsten,
ganz losgelöst 
von aller ungeordneten Anhänglichkeit; 
ein Herz, das sich freut in der Trübsal 
und aus Liebe sich selber verachtet, 
das dürstet nach der Ehre Gottes, und zwar so sehr, 
dass es mitzuleiden und die Nöte der Mitmenschen
zu den eigenen zu machen verstehe.

Freitag, 17. Juni 2011

Gott schauen, 85

(Landspergius, Pharetra divini amoris, I, Opera omnia, 5,37):
(1)
Meine Herrin, ich flehe zu Dir! 
Mache mit mir einen ganz fruchtbaren Tausch der Herzen. 
Nimm mein Herz 
und mache mit ihm, was du willst. 
An seiner Stelle gib mir 
dein jungfräuliches, heiliges, 
vollkommenes Herz, übervoll 
an Gnade und Tugend 
und ewig gepriesen.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Gott schauen, 84

Maria – Die Magd des Heiligen Geistes

„Der Heilige Geist wird über dich kommen, 
und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. 
Deshalb wird auch das Kind heilig und 
Sohn Gottes genannt werden.“

„Siehe, ich bin die Magd des Herrn!“ (Lk 1,35.37)

„Frau, siehe deinen Sohn!“ (1Joh 29,26)

Mittwoch, 15. Juni 2011

Der Ordensgeneral

Ein Blick auf die Person des aktuellen 
Generalminister der Kartäuser,
Dom Marcellinus Theeuwes

 



Jacobus Johannes Maria, Jac genannt, Theeuwes, wurde am 12. Mai 1936 in Gilze-Rijen bei Breda in den Niederlanden, als jüngstes Kind  von sieben Brüdern geboren. Schon sehr früh  fühlte Jac eine monastischen Berufung. Er hatte Kontakt zur damaligen Zisterzienserabtei Marienkroon.  Durch die Lektüre geistlicher Literatur lernte er die tiefe Spiritualität der Kartäuser  kennen.  Die Lebensweise dieses Ordens schien ihm sehr seiner Berufung zu entsprechen, und so  entschied er sich für die Kartäuser.

Er begann sein Ordensleben in der französischen Kartause von Selignac am 7. Dezember 1961, wo er den Namen Marcellinus erhielt. Am 8. Dezember 1966 legte Pater  Marcellinus seine Feierliche Profeß ab, nachdem ein bereits amter am 25. Juni desselben Jahres zum Priester geweiht worden war. Im Orden wurden seine Talente erkannt und es wurden ihm  Verantwortungsbereiche übertragen. Bereits am 11. Juni 1973 wurde er Prior in der Kartause von Mougères.  Am 17. November 1977 kam er in die Kartause in Montrieux, in der Region Var. Auch dort wurde er Prior, am 27. April 1983.

Dom Marcellin wurde im ganzen Orden geschätzt. Seine hervorragende Leistungen brachten die Oberen dazu, ihn im Jahr 1997 zu einer wichtigen Aufgabe in die Große Kartause zu holen. Nach dem Tod des Ordensgenerals  Dom André Poisson im Jahre 2005, wurde er zum Prior der Großen Kartause gewählt und somit zum neuen  Generalminister der Kartäuser, dem Ordensgeneral, der  höchste Autorität in der Kartäuserhierarchie. Dom Marcellinus Theeuwes ist somit der 72. Nachfolger des heiligen Bruno. Er ist auch der vierte Niederländer, der mit diesem Amt betraut ist.

Als Erster Oberer des Kartäuserordens muss er die Einheit der kartusianischen Familie garantieren. Der Orden hat zur Zeit  24 aktive Klöster, 19 männliche und 5 weibliche,  verteilt in zwölf Ländern auf drei Kontinenten. Wir danken Gott und der Muttergottes, der Mutter des Ordens und aller Kartäuser, dass sie immer für den Nachwuchs  im Orden  sorgen.

Hier ein Video mit dem schönne und seltenen  Interview, das  Dom Marcellin Theeuwes dem  RKK, einer Anstalt des niederländischen Fernsehens, gewährte.  Auch wer der niederländischen Sprache nicht mächtig ist, kann sich dennoch an den Bildern erfreuen, aber auch an der  beruhigenden  Sprache des Priors erbauen, die Ruhe und Frieden ausstrahlt.




Ich danke meinem Freund Roberto für für Erlaubnis zur Veröffentlichung:
http://cartusialover.wordpress.com/2011/06/09/dom-marcellin-theeuwes-priore-della-grande-chartreuse-l%E2%80%99attuale-ministro-generale-dellordine-certosino/

Dienstag, 14. Juni 2011

Die Regierung des Kartäuserordens, 3

Liste aller Generalminister des Ordens von der Gründung bis heute:
  • 1084-1090: Sanct Bruno
  • 1090-1100: Landuinus
  • 1100-1101: Petrus I.
  • 1101-1109: Johannes I.
  • 1109-1136: Guigo I.
  • 1136-1139: Hugo I.
  • 1139-1151: Sanct Antelmus de  Chignin
  • 1151-1174: Basilius
  • 1174-1180: Guigo II
  • 1180-1233: Jancelinus
  • 1233-1236: Martinus
  • 1236-1242: Petrus II.
  • 1242-1247: Johannes II. (1)
  • 1247-1249: Bernardus I. de La Tour (1)
  • 1249-1253: Johannes II. (2)
  • 1253-1257: Bernardus I. de La Tour (2)
  • 1257-1267: Riffl
  • 1267-1272: Gerardus
  • 1272-1276: William I. Fabri
  • 1276-1277: Petrus III von Montignac
  • 1277-1313: Bosone
  • 1313-1329: Aymone d'Aosta
  • 1329-1330: Jacobus de Vevey (1)
  • 1330-1338: Clair Fontenay (1)
  • 1338-1341: Jacobus de Vevey (2)
  • 1341-1341: Clair Fontenay (2)
  • 1341-1346: Hendricus Pollet
  • 1346-1361: Johannes II. Birello
  • 1361-1367: Elzeario von Grimoard
  • 1367-1402: Wilhelmus II. von Raynal
  • 1402-1410: Bonifacius Ferreri
  • 1410-1420: Johannes III. von Griffenberg
  • 1420-1437: Wilhelmus III. Lamotte
  • 1437-1463: Franciscus I. Maresme
  • 1463-1472: Johannes Van Rosendael IV
  • 1472-1481: Antonius I. Dellieux
  • 1481-1494: Antonius II .du charne
  • 1494-1503: Petrus IV. Roux
  • 1503-1521: Franciscus II. des Puy
  • 1521-1535: Wilhelmus IV. Biebuick
  • 1535-1540: Johannes V. Guilhard
  • 1540-1546: Petrus V. Marnef
  • 1546-1553: Johannes VI. Volon
  • 1553-1554: Damianus Longoni
  • 1554-1566: Petrus VI. Sarde
  • 1566-1586: Bernardus II. Carasse
  • 1586-1588: Hieronymus I. Lignano
  • 1588-1594: Hieronymus II.  Marchant
  • 1594-1600: Johannes-Michael di Vesly
  • 1600-1631: Bruno II. d´Affringues
  • 1631-1643: Augustinus Perrot
  • 1643-1649: Leo Tix
  • 1649-1675: Johannes VII. Pegon
  • 1675-1703: Innocencius Le Masson
  • 1703-1731: Antonius III. Montgeffond
  • 1731-1732: Ambrosius Crollet
  • 1732-1737: Stephanus I. Richard
  • 1737-1758: Michael I. di Larnage
  • 1758-1778: Stephanus II. Biclet
  • 1778-1791: Hilarion Robinet
  • 1791-1801: Nikolaus Albertus Geoffroy
  • 1801-1813: Antonius IV. Vallet  
  • 1813-1816: Romualdus  Moissonni
  • 1816-1816: Bonaventura Eymin
  • 1816-1824: Gregorius Sorel
  • 1824-1831: Benediktus de. Nizza
  • 1831-1863: Johannes Baptist Mortaize
  • 1863-1877: Carolus-Maria Saisson
  • 1877-1879: Rochus Boussinet
  • 1879-1892: Anselmus Maria Bruniaux
  • 1892-1905: Michael II Baglin
  • 1905-1911: Renatus  Herbault
  • 1911-1938: Jacobus Maria Mayaud
  • 1938-1967: Ferdinandus Vidal
  • 1967-2005: Andreas  Poisson
Die Liste wurde erstellt von  Dictionnaire d'Histoire et Géographie ecclésiastique.
 
Der regierende Generalprior seit 2005-heute
Marcellinus Theeuwes



Alles zu "Regierung...1,2,3: mit Erlaubnis von:

Montag, 13. Juni 2011

Die Regierung des Kartäuserordens, 2


  (2)
Stat Crux – Dum Volvitur Orbis.
Das Kreuz steht, während die Welt sich dreht.

Seither, nämlich seit 1133, ist das Generalkapitel, das Treffen aller Prioren, die höchste Autorität des Ordens, das  mit gesetzgeberischen Vollmachten ausgestattet ist. Der Ordensgeneral wird unterstützt von seinem Definitorium, einer Art Exekutivorgan. Dieses ist zwischen den einzelnen Generalkapiteln für den Gesamtorden zuständig.

Alle zwei Jahre wird jedes Kloster durch den  Besuch eines Vertreters des Definitoriums visitiert, um zu sehen und zu ergründen, ob in der Kartause mit rechter Gesinnung Gott gesucht werde. Ebenso wird die strikte Einhaltung der Regel geprüft.

Sonntag, 12. Juni 2011

Die Regierung des Kartäuserordens, 1


(1)
Die Beschreibung der internen Organisation des Kartäuserordens ist gut dokumentiert. Der heilige Bruno schrieb ja selbst keine Regel, gerade so, wie Christus nicht die Evangelien schrieb.
Erst Guigo, der fünfte Prior der Großen Kartause, notierte 1127 erstmals die Gebräuche, so wie die Mönche in der Grand Chartreuse lebten und wie es in der Erinnerung an Bruno überliefert wurde. Die Regel wird erstmals 1133 vom Papst zugelassen. Im Jahre 1142 wird das erste Generalkapitel gehalten, an dem alle Prioren der Kartausen teilnahmen. Sie folgten dem Bedürfnis, sich über ihr Leben auszutauschen und wichtige Dinge gemeinsam zu besprechen und festzulegen. Es wurde erstmals entschieden, dass der Prior der Grande Chartreuse immer der Generalprior sein soll.
Im Jahre 1301 beschloss das Generalkapitel die Aufteilung der Klöster in Provinzen, damit diese leichter miteinander verkehren konnten, aber auch um sie besser visitieren zu können. Aus zunächst fünf Provinzen wurden 18 im Jahre 1369. In den späteren Jahrhunderten, als die Zahl der Kartausen wieder abnahm, wurden die Anzahl der Provinzen reduziert. Seit 2003 werden die Klöster in drei Provinzen organisiert: Frankreich, Italien und Spanien. Alle anderen Ordenshäuser wurden den Gruppen zugeteilt. In den neun Jahrhunderten der Geschichte des Kartäuserordens, in denen die Ordensdisziplin immer mit großer Aufmerksamkeit beobachtet wurde, hat sich das bekannte Wort über den Orden weit verbreitet: 

Stat Crux – Dum Volvitur Orbis.
Das Kreuz steht, während die Welt sich dreht.


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