1.
Dem Novizen, der um Barmherzigkeit bittet (das heißt: um die Gunst, aufgenommen
zu werden), soll das Raue und Strenge vorgestellt werden. Man stelle ihm so
weit als möglich die ganze Niedrigkeit und Strenge des Lebens vor Augen, das er
zu ergreifen verlangt. Wenn er unerschrocken und unerschütterlich bleibt, und
wenn seine Seele - wie der selige Job sagt-, die Unterdrückung * der Liebe zu den zeitlichen Dingen wählt und
sein Gebein den Tod vorzieht, wovon es heißt: "Wenn wir mit ihm sterben, werden wir mit ihm leben" (2 Tim. 2,11),
und wenn er mit größter Entschlossenheit verspricht, bereit zu sein, die rauen
Wege zu folgen, wegen der Worte des Herrn (vgl. Ps 17,4), dann empfiehlt man
ihm schließlich, er solle sich gemäß dem Evangelium mit denen versöhnen, die
etwas gegen ihn haben (Mt. 5,23-24) und falls er jemanden betrogen hat, solle
er es zurückerstatten, wenn auch nicht vierfach wie Zachäus (Lk. 19,8), so doch
gleichwertig, insofern er dazu imstande ist. Weil die Zahl der Religiosen
dieser Gemeinschaft streng begrenzt ist, gibt man dem Postulanten ein genaues
Datum an, vor dem er angekommen sein muss.
* Wörtlich: "Galgen", vgl. Job 7,15.
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