(Fortsetzung)
Die
übrigen Tage, an denen Kapitel * ist,
wartet man von den Kalenden des November bis zur Fastenzeit mit der Prim, bis
man in einem Buch lesen kann. Zur gleichen Stunde, in der man von Ostern bis zu
den Kalenden des Oktober (= Sommerhalbjahr) zur Prim läutet, läutet man von
diesen Kalenden bis zur Fastenzeit (= Winterhalbjahr) zur Terz, das heißt, wann
die Sonne anfängt, die Bergspitzen zu bestrahlen. Im Winter widmet man sich im
Zeitraum von der Prim bis zur Terz bzw. im Sommer von den Metten bis zur Prim
geistlichen Übungen.
Den
Handarbeiten widmet man sich im Winter zwischen Terz und Sext und im Sommer zwischen
Prim und Terz. Wir wollen jedoch, dass diese Arbeiten durch kurze Stoßgebete unterbrochen
werden.
Der
gleiche Zeitabstand verläuft im Winter zwischen Sext und Non, wie im Sommer zwischen
Terz und Sext. Sie werden durch einen solchen Zeitraum voneinander getrennt, dass
man in ihm eine Tagzeit des kanonischen Stundengebetes oder zwei des
marianischen Stundengebetes verrichten kann. Den bald längeren, bald kürzeren
Zeitraum zwischen Sext und Non widmet man im Sommer der Ruhe. Die Zeit zwischen
Non und Vesper widmet man den Handarbeiten. Und beim Arbeiten ist es immer
erlaubt, seine Zuflucht zu kurzen Gebeten und Stoßgebeten zu nehmen. Die Zeit
zwischen Vesper und Komplet ist den geistlichen Übungen geweiht.
* Unter "Kapitel" verstehtman im Mönchtum allgemein die
Versammlung der Mönche an bestimmten Tagen im Kapitelsaal. Der Name kommt
daher, weil man hier ein "Kapitel" aus den Evangelien oder der Ordensregel
vorliest.
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