„Du hast mein Herz verwundet“ (Hl 4,9).
Mittwoch, 5. März 2014
„Du hast mein Herz verwundet“
Je tiefer ihre Liebe
wurde, desto besser erfaßten sie den Wert der Treue. Nun erkannten sie, welch
ungeheuren Verlust jeder Augenblick bedeutet, in dem sich das Herz von Gott
abwendet und Seine Güte verschmäht; welch furchtbare Beleidigung dem Herrn
dadurch zugefügt wird; wie verheerend die Auswirkungen für den Menschen sind;
welche Verwüstungen die Sünde anrichtet, da sie Gott aus Seinem Reiche, der
Seele, verjagt und Seine unendlich kostbaren Gaben vernichtet. Solche Seelen
leiden unter jeder Schmach, die Jesus angetan wird, als ob sie selber davon
getroffen würden; täglich werden sie aufs neue mit Ihm gekreuzigt. Um
Genugtuung für die Zurückweisung Seiner Liebe zu leisten, verkosten sie gern
die Bitterkeit Seines Kelches. Und die freiwillige Sühneleistung, mag sie noch
so schmerzlich sein, gibt ihnen eine Vorahnung der himmlischen Seligkeit. Die
göttliche Liebe schenkt der Seele, die sich ganz ihrer Macht hingegeben hat,
überströmende Freude, während sie sie tödlich verwundet.
(vgl. Sendung der Stille,
Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)
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