Samstag, 3. Mai 2014

Martyrium der englischen Kartäuser

Am 4. Mai ist der Jahrestag des schrecklichen Martyriums der ersten drei von achtzehn englischen Kartäusermönchen, die zwischen 1535 und 1537 ihr Leben für Kirche und Wahrheit hingaben. 

Die Kartäuser wurden vor dem Staat schuldig, weil sie der traditionellen Lehre der treu blieben und nicht bereit waren, den Forderungen des Staates zu gehorchen. Vorausgegangen war die Errichtung der Kirche von England durch ihre Trennung vom apostolischen Stuhl (Schisma). König Heinrich VIII. verleibte sich die englische Kirche unter, und damit sich selbst als Herrscher des Staates, und er wurde somit zum obersten Religionsführer. Der Ausgangspunkt war die Weigerung der rechtmäßigen römisch-katholischen Kirche, König Heinrichs bestehende Ehe zu scheiden damit er ein weiteres mal heiraten durfte. 

Die Mönche und unzählige gläubige Laien starben also, weil sie das Eheband verteidigten und nicht der Wiederverheiratung nach einer Ehescheidung zustimmten.

Die ersten drei Mönche die gemartert wurden waren die Heiligen John Houghton, Robert St. Lawrence und Augustine Webster, die alle zu Tyburn, London, am 4. Mai 1535 ihr Leben lassen mussten.

Der heilige John Houghton wurde 1486 geboren. Er studierte er an der Universität Cambridge und beschloss danach Kartäuser zu werden. Im Jahre 1515 trat er in die Kartause London, wo er im Jahr 1523 zum Priester geweiht wurde. Vorübergehend lebte er in der Kartause von Beauvale. Im Jahre 1531 kehrte er in die nach London, in seine Kartause zurück, wo er von den Mönchen zum Prior gewählt wurde. Im Jahre 1534 wandte er sich gegen die Forderungen von König Heinrich VIII., und wurde verhaftet und wieder frei gelassen. Im folgenden Jahr, 1535, wurde er mit seinem Mitbrüdern ins den Kerker geworfen, wo er bis zu seiner Hinrichtung in Tyburn am 4. Mai 1535  bleiben musste.

Der heilige Robert Lawrence war Prior des Klosters von Beauvale. Auch er wurde nach seiner Verhaftung und dem Todesurteil in Tyburn am 4. Mai 1535 erhängt und sein Leib zerschlagen. Er wurde im Jahr 1970 heilig gesprochen.

Der heilige Augustine Webster studierte in Cambridge . Er wurde Kartäuser und im Jahre 1531 Prior des Klosters von Axholme. Auch er wurde verhaftet, verurteilt und gehängt sowie gevierteilt, am 4. Mai 1535. Seine Heiligsprechung erfolgte 1970.

Der Maler Vicente Carducho (1576/1578 - 1638) erinnert in einer Serie von Gemälden an diese beschämende Episode des Martyriums der Kartäuser. Der Vorfall, auf der Leinwand festgehalten, zeigt das Gefängnis, in dem die Prioren der Klöster von London, John Houghton, von Beauvale (Nottingham), Robert Lawrence und Augustine Webster von Axholme gefangen waren.

Zum vergrößern: BILD ANKLICKEN

Das Gemälde besteht aus zwei Szenen:

Im Vordergrund sehen wir die drei an Säulen angekettete Kartäusermönche in dem berüchtigten Gefängnis „Tower of London“. Fast gleichgültig gegenüber ihrem Todesurteil scheinen sie fast einen Ausdruck von Gelassenheit auszustrahlen. Ihre Gesichter sehen wir in tiefer Frömmigkeit versunken.

Im Hintergrund links, zeigt uns der Maler die Szene der Hinrichtung. Die zum Tode verurteilten wurden aus dem Gefängnis an den Ort ihres Martyriums nach Tyburn geschleppt. Ihre am Galgen hängenden Leiber wurden, zum Teil noch lebend, vom Galgen genommen und verstümmelt.

Denn die Wut der Schergen war brutal. Nach dem Erhängen der drei armen Kartäuser wurden sie von den heftigen Schlägen der Äxte regelrecht niedergeschlachtet. Ihre Köpfe aber wurden angekettet und den übrigen Gefangen vorgeführt.


1 Kommentar:

  1. Ich hatte von diesem Bild schon gelesen, es aber noch nicht gesehen. Sehr interessant.

    AntwortenLöschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...