„
. . . der soll sich selbst verleugnen“, das meint:
durch
Aufkündigung des eigenen Wollens,
nicht
so sehr des Willens an sich, sondern
des
eigenen Einsehen- und Versteh-Wollens,
der
eigenen Neigungen und Sehnsüchte,
der
eigenen Sinne;
„und
er soll sein Kreuz auf sich nehmen«,
durch
Abtötung seines Körpers,
durch
Mitleiden mit seinem Nächsten und, wenn es unausweichlich notwendig ist,
durch
Aufsichnehmen des Martyriums;
„und
er soll mir nachfolgen“:
er
soll mich als Licht, als Leitstern haben
aller
menschlichen Geneigtheit zum Trotz.
Er
soll mir folgen als seinem Führer
in
allem Tun und gegen teuflischen Irrtum,
er
soll auf mich schauen,
mich
erwarten als Lohn der Wiedergutmachung
im
Gegensatz zu zeitlicher Annehmlichkeit.
(Ludolf
v. Sachsen, Vita Jesu Christi, 3, Bd.2, Kap. 2., Joh. Lanczkowski)
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