Dienstag, 15. Juli 2014

Bruno der Kartäuser - Brief an Radolf, Propst in Reims (7/15)

Gott gegenüber ist es Unrecht, zeitliche Güter dem ewigen Gut vorzuziehen. Denn die Einladung Christi ablehnen ist ein großes Übel.

-X- Was also, lieber Freund, glaubst Du, ist zu tun? Nicht wahr, nichts anderes als den Worten Gottes zu glauben, als der Wahrheit zu glauben, die nicht täuschen kann? Sie lädt alle ein: „Kommt alle zu mir, die ihr euch abquält und Lasten tragt, ich werde euch Ruhe verschaffen" (Mt 5,28). Bedeutet es nicht ein ganz und gar übles und sinnloses Sichabquälen, wenn man sich von leidenschaftlichen Begierden aufreiben lässt und ihretwegen von Beunruhigungen und Ängsten, von innerer Furcht und Qual bedrängt wird? Welche Lasten sind drückender als die, welche den Geist von seiner hohen Würde in die Tiefen des Nichtrecht-Seins niederdrücken?


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