-XVI-
Was fällt Dir dies so schwer? Es bedeutet doch keinen Verlust und keine
Minderung an Gutem, eher bringt es Dir selbst als dem, dem Du es erfüllst,
Gewinn und Vorteil.
Trügerischer
Reichtum darf Dich nicht abhalten, denn er vermag unserer Armut keine Abhilfe
zu schaffen. Auch nicht die Stellung des Propstes, die man ohne große Gefahr
für die Seele nicht ausüben kann. Denn - mit Verlaub! - es ist ebenso skandalös
wie unrecht, fremdes Gut, dessen Verwalter und nicht Besitzer Du bist, für den
eigenen Nutzen zu gebrauchen. Wenn Du Dir aus Verlangen nach Glanz und Ruhm
einen großen Hausstand hältst, wird die Dir zustehende Pfründe kaum ausreichen.
Musst Du dann - auf welche Weise auch immer - dem einen nicht wegnehmen, was Du
dem anderen gibst? Das aber ist sicher mit Wohltätigkeit und Freigebigkeit nicht
gemeint. Denn ohne Gerechtigkeit kann von Freigebigkeit keine Rede sein.
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