Am
gleichen Tag erhielt die Firma Max Klessa den schriftlichen Auftrag zum Abbruch
des Klosters. Damit gingen alle Gebäude und die Verantwortung für eventuelle
Unfälle an die Firma über.
Zunächst
hob ein Bagger mit einigen Griffen die Zellendächer am Großen Kreuzgang ab und
brach die Decken und Mauern ein. Doch der Zellenabbruch mit dem Bagger nahm zu viel
Zeit in Anspruch. Der Versuch, die Zellenhäuser mit einer Raupe und einem Seil
einzureißen, scheiterte, weil die Mauern zu dick waren. Einige Zellenhäuser wurden
zwar noch abgebrochen, aber in den nächsten Tagen wurde der Rest gesprengt.
Dazu waren jeweils vier bis fünf Kilogramm Dynamit nötig. Weil die Mauern zu dick
waren, wurde manchmal eine zweite Sprengung erforderlich.
Ab
dem 21. November erfolgte nach und nach die Sprengung aller übrigen
Gebäudeteile. Für die zuerst gesprengte Brüderkapelle kamen in 130 Sprenglöcher
je 200 Gramm Dynamit. Der Schutt wurde, wie bei allen Gebäuden, sofort
abgefahren. Das Patresrefektorium, die darüber befindliche Bibliothek und der
Kapitelsaal folgten am 9. Dezember. Für die Sprengung der Kirche am 15.
Dezember waren 100 Kilogramm Dynamit notwendig. Um 15.40 Uhr ließ ein Druck auf
zwei elektrische Auslöser die schöne Klosterkirche in wenigen Sekunden in sich
zusammensinken.
Das
Priorat trotzte den ersten Sprengungen und brach erst bei der vierten zusammen.
Die
letzte heilige Messe fand am 21. Dezember 1964 statt, und am darauffolgenden
Tag, dem 22. Dezember, reisten die letzten Kartäuser aus Maria-Hain zu ihrer
neuen Kartause ab.
Im Stadtmuseum Düsseldorf erinnerte im Herbst 2014 eine Installation von Friedr. Ludmann an die Zeit der Düsseldorfer Kartause Maria-Hain |
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