Das
hesychastische Verständnis der Beschauung (ruhen, in der Zelle sitzen) ist eng
verknüpft mit dem kartusianischen Verständnis der Beharrlichkeit. Beides steht
im Widerspruch zur heutigen Leistungsgesellschaft. So werden Krankheit, Alter
und Tod tabuisiert; sie werden nicht mehr als eine Chance gesehen, sich in die
kontemplative Dimension der menschlichen Existenz einzuüben, wo der Sinn, das
Spielerisch-Schöpferische (vielleicht das Kindliche) den Vorrang haben, vor dem
unmittelbar Nützlichen.
Sicher
besteht ein tiefer Zusammenhang zwischen dieser Tabuisierung und Abwertung des
Beschaulich-kontemplativen einerseits, und andererseits mit dem anwachsen der
verschiedenen Zwänge, unter denen wir heute leiden: Managerkrankheit, Stress,
Drogen, Gewalt, Pornographie, unmenschliche Arbeitsbedingungen, usw.
Der
Kartäuser als Gefangener Christi möchte durch sein ganzes Leben auch diesen
Menschen nahe sein und einen Weg der Befreiung vorleben.
(vgl. Hollenstein)
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