Freitag, 12. Dezember 2014

Der Kartäuser als Gefangener Christi -4/4-

Das Gelübde der Beharrlichkeit (- in unserer Welt).

Das hesychastische Verständnis der Beschauung (ruhen, in der Zelle sitzen) ist eng verknüpft mit dem kartusianischen Verständnis der Beharrlichkeit. Beides steht im Widerspruch zur heutigen Leistungsgesellschaft. So werden Krankheit, Alter und Tod tabuisiert; sie werden nicht mehr als eine Chance gesehen, sich in die kontemplative Dimension der menschlichen Existenz einzuüben, wo der Sinn, das Spielerisch-Schöpferische (vielleicht das Kindliche) den Vorrang haben, vor dem unmittelbar Nützlichen.

Sicher besteht ein tiefer Zusammenhang zwischen dieser Tabuisierung und Abwertung des Beschaulich-kontemplativen einerseits, und andererseits mit dem anwachsen der verschiedenen Zwänge, unter denen wir heute leiden: Managerkrankheit, Stress, Drogen, Gewalt, Pornographie, unmenschliche Arbeitsbedingungen, usw.

Der Kartäuser als Gefangener Christi möchte durch sein ganzes Leben auch diesen Menschen nahe sein und einen Weg der Befreiung vorleben.

(vgl. Hollenstein)


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