Montag, 28. Dezember 2015

Authentische Zusammenfassung der Spiritualität und geistigen Physiognomie des Kartäuserordens. (1/14)

In diesem Geiste wird der Kartäuser gebildet. Diese Lebensformung und Geisteshaltung ist aber nicht nur für ihn, sondern für ALLE, - auch in der Welt lebend, - welche dem Ideal des vollkommenen Christen nachstreben.

Einzig „Die Mittel“ (speziell die Einsamkeit) bedürfen der Anpassung an die jeweiligen Berufsverhältnisse.

Alles Leben ist geheimnisvoll in seinem Ursprung und in seiner Tätigkeit. Das geistliche Leben, das tiefste und wahrste Leben, ist auch das geheimnisvollste und unerklärlichste, so einfach und so geistig, daß es alle Worte und Ausdrucksmöglichkeiten sprengt.

Jene, welche davon gesprochen haben, mussten, um überhaupt von der Welt verstanden zu werden, nur einige mehr äußerliche Seiten zeigen, nur die weniger wichtigen Merkmale aufdecken; aber „alle Schönheit der Königstochter ist innen" (Ps 44).

Das kontemplative Leben ist eine einfache Tätigkeit; es kann aber nach verschiedenen Seiten hin betrachtet werden: nach den äußern und relativen Erscheinungsformen und Wirkungsweisen, oder nach seinem inneren Wesen, zugänglich allein für reine Liebe.

Rein äußerlich erfordert das Leben eines kontemplativen Religiösen gewisse Bedingungen, gleichsam als Festungswall gegen Welt und Sünde, um dem alten Menschen abzusterben und zum Leben der Gnade neu zu erstehen.

Seine erste Wirkung ist, daß es den Menschen, der sich ihm hingibt, heiligt und sein Leben einheitlich und harmonisch gestaltet.

Seine zweite Wirkung, reicher und vornehmer, ist die Erweckung der Seelen zum Leben der Gnade, durch die Kraft des Opfers und Gebetes.

Doch diese beiden Wirkungen sind nur Ausstrahlungen des Lebens der Vereinigung, noch nicht sein Mittelpunkt und Herdfeuer.

(vgl.: Das weiße Paradies. Ein Kartäuser spricht.) 



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