Die
ersten Geschenke, mit denen Gott seine Wirksamkeit in der Seele zu beginnen
pflegt, sind gewöhnlich die Tröstungen. Sie haben die Aufgabe, den niederen
Teil der Seele zu erobern, den Teil, der mit den Sinnen in Verbindung steht.
Diesen sollen sie von den Geschöpfen loslösen und mit Gott verbinden. Ist nun
dies erreicht, so verschwinden die Tröstungen, damit die Seele sich nicht bei
ihnen aufhalte, denn sie sind nicht Gott. Wenn die Seele sich bei ihnen
aufhält, hemmt sie jede Arbeit des göttlichen Lebens. Die Trockenheit kommt und
vernichtet jenes erste Geschenk Gottes.
Wenn
die Trockenheit ihre Aufgabe erfüllt hat, das heißt, wenn sie die Seele
ausreichend von jeder Anhänglichkeit an die Tröstungen losgelöst hat, schickt
Gott ein höheres Geschenk, nämlich Erleuchtungen, die die Aufgabe haben, den
Verstand zu erobern, ihn loszulösen vom Blick
auf
das Geschöpf, und seine Blicke auf Gott hinzulenken. Die Seele erhält dann sehr
tiefe Einblicke in die Geheimnisse des Glaubens. Wenn sie den Blick ihres
Verstandes stark im Glauben gefestigt und von den Geschöpfen abgelenkt hat,
werden die Erleuchtungen vernichtet und es kommen die Finsternisse als eine
neue Entäußerung.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20151201)
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