Dienstag, 4. Januar 2011

Kartause Maria Hain -9-


Schwere Jahre

Nach dem Krieg war es in ganz Deutschland schwer, zu überleben. Die Armut wurde stets größer. Es gab wenig zu essen. Vom Chronisten wird berichtet, in der Kirche säßen fast nur noch Greise. Manche Mönche hätten einen Gewichtsverlust von 30-50 Pfund. Bereits seit Dezember 1940 hatten sich die Mönche entschlossen, auf den Verzicht von Fleischspeisen zu „verzichten“. Dies war u. a. deswegen notwendig, weil nicht genügend Pflanzenfett zur Verfügung stand, aber auch, damit sie überhaupt noch satt werden konnten. Dieser Zustand dauerte bis Ostern 1948. Die Ausgebombten, die noch immer in der Kartause wohnten, konnten nur allmählich das Kloster verlassen. So wurde auch erst ab August 1947 das Refektorium von den Mönchen übernommen.

Der erste gefallene Kartäuser war Frater Guido, der als Melder im Januar 1942 den Tod fand.
Im selben Jahr wurde der letzte der jungen Mönche, Pater Suso, eingezogen. Erst Mitte 1949 meldete sich aus Frankfurt an der Oder wieder, da er aus russischer Gefangenschaft entlassen worden war. Nach zehn Jahren Abwesenheit vom Kloster, davon sieben Jahren in russischer Gefangenschaft, konnte er sich jedoch nicht mehr an das Kartäuserleben gewöhnen. Er wurde Weltpriester (siehe Lebensbilder, 2).
Aus der Gefangenschaft zurück kamen die ersten Mönche bereits im Juni 1945. Bruder Michael war der letzte Kartäuser, der aus russischer Gefangenschaft heim kam.
Im Februar 1946 bestand der Konvent aus 17 Patres, einem zeitlichen Professen, 19 Brüdern, drei Donaten und drei Postulanten. Von den Mönchen waren 18 älter als 70 Jahre.
Pater Nikolaus Kister war ab Januar 1946 zuerst Rektor, dann Prior von Maria Hain. Ihm oblag es, die Kartause zu schließen.
(vgl.: Wego, Maria Hain)

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