Mittwoch, 26. Januar 2011

Noch ein Besuch in der Marienau


Kartäusermönche kennenlernen

Ein junger Mann berichtet, er habe eine eindrucksvolle Begegnung haben dürfen, als er anlässlich eines Kuraufenthaltes,  in Bad-Wurzach weilte.
Bei einem seiner sportlichen Spaziergänge, sah er in der Ferne zwanzig weiße Gestalten auf sich zukommen.  Als sie näher kam, erkannte er, dass es Mönche waren.  Diese redeten miteinander. Es  kam zu einem kurzen Wortwechsel.  So erfuhr der Läufer, dass es sich um Kartäusermönche handelte, die ihren wöchentlichen Spaziergang unternahmen und sich dabei unterhalten durften. Er erkannte, dass viele junge Mönche dabei waren.  Bei dem kurzen Gespräch erfuhr er auch etwas von ihrer Motivation für dieses eigenartige Leben. Als die Mönche weiterzogen erlaubte der Prior ihm, in den nächsten Tagen einmal die Kartause zu besuchen.

Durch den einzigen Eingang des Klosters, die Pforte, kam der Besucher in das Kloster, wo er von einem Mönch, den er vom Spaziergang her kannte, in Empfang genommen wurde. Zuerst durfte er in die Zelle dieses Mönches  eintreten und sich umschauen. Er war beeindruckt von deren Kargheit:  ein Tisch, ein Stuhl, ein Bett und ein kleiner Ofen befanden sich in diesem Raum. Jeder Zelle, dem Kartäuserhäuschen, angehörig ist  auch ein kleiner Garten, etwa 100 qm, der so gestaltet werden kann, wie es dem  Einzelnen beliebt.

Besonders eindrucksvoll befand unser Besucher das Fach neben der Zellentür. Durch diesen „Schalter“ werden die Mahlzeiten an den Mönch ausgegeben. Denn nur an Sonn- und Feiertagen essen Mönche gemeinsam im Refektorium. Was es zu essen gibt, will er wissen: Die Ernährung sei spärlich, Fleischspeisen gibt es niemals, einmal in der Woche fastet jeder bei Wasser und Brot.

Der Gast erfährt auch erstaunt, von dem großen Opfer, das die Familienangehörigen und der Mönch selbst bringen; denn nur an zwei Tagen im Jahr kann er,  der Kartäuser-Sohn bzw.  der Kartäuser-Bruder, im Kloster von der Familie besuchet werden.
Unser  Kurgast sieht danach noch die Kirche, das Refektorium und den Kapitelsaal. Eindrucksvoll erschien ihm die „Schatzkammer katholischen Glaubens“, die Bibliothek.

Die beiden, Mönch und Kurgast, waren ins Plaudern geraten, zwei Stunden waren schnell vergangen. Sie verabschiedeten sich.  Der Besucher hofft nun, dass der Mönch nicht beim nächsten sonntäglichen Schuldkapitel sich selber anklagen muss, wegen dieses Gespräches und vielleicht wegen unnötigem Reden.

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