Der Zweite Weltkrieg
Der Beginn dieses Krieges brachte manche Veränderung in das Leben der Kartäuser. Da Deutschland sich von nun an im Alarmzustand befand musste das Verdunkelungsgebot eingehalten werden. Deswegen wurden beispielsweise die Metten anstatt um 24 Uhr bereits um 16 Uhr gesungen, Der gesamte Tagesablauf wurde verschoben. Es gab bis nach Kriegsende keinen Nachtchor mehr. Auch die Klausur konnte nicht mehr aufrecht gehalten werden. Ständig mussten die verschiedensten Einquartierungen organisiert werden.100 Soldaten des Polenfeldzuges wurden in der Kirche untergebracht. Auch das Refektorium und andere Räume wurden mit Stroh ausgelegt und standen den Einquartierten zur Verfügung. Später kamen auch französische Kriegsgefangene. Obdachlose wurden untergebracht, vor allem seit den Luftangriffen 1943. Auch Juden wurden versteckt. Die ausgebombten Klarissen fanden ebenfalls Platz in der Kartause. Sogar die feierliche Profess einer Nonne wurde hier abgelegt. Viel Elend und Not prägten das Leben der Mönche in dieser Zeit.
Pater Ludwig Federer, der Prior legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt im Januar 1941 nieder. Der Prokurator Pater Meinrad Fleischmann wurde sein Nachfolger. Im Juni 1943 war er in Breisach, um sich nach einer Unterkunft umzuschauen, falls die Kartause ausgebombt und zerstört würde. Dies passierte aber nicht. Im März und April 1945 verließen die Mönche kaum den Luftschutzkeller. Die Hl. Messen wurden da gefeiert und die Stundengebete gehalten. Die erlösende Nachricht kam am 17. April 1945 um 16 Uhr. Die Amerikaner waren kampflos in Düsseldorf einmarschiert. Die Mönche konnten sich nu wieder frei im Kloster bewegen. Sie feierten dankmessen, dass der Krieg für sie zu Ende und das Kloster verschont geblieben war.
(vgl.: Wego, Maria Hain)
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