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Diese Stufen hängen durch ihre gegenseitigen Dienste so eng zusammen, dass die ersten wenig oder gar nichts nützen ohne die nachfolgenden und dass die nachfolgenden selten oder nie ohne die vorhergehenden erreicht werden. Was hilft es denn, die Zeit mit langen Lesungen zuzubringen, das Leben und die Schriften der Heiligen durchzublättern, ohne durch Kauen und Widerkäuen die Kraft daraus zu ziehen, die dann bis auf den Herzensgrund dringt, so dass wir uns diese Lesung aneignen, unseren Seelenzustand daraus erkennen und uns bemühen, die Werke jener nachzuahmen, deren Leben wir gerne Lesen? Andererseits aber, wie können wir darüber nachdenken, wie können wir vermeiden, durch falsches und unnützes Meditieren die Grenzen zu überschreiten, die uns von den heiligen Vätern gesetzt worden sind, wenn wir nicht zuvor durch Lesung oder durch Belehrung ermahnt wurden? Denn die Belehrung gilt zu viel wie die Lesung, so dass wir nicht nur von Lesung sprechen, wenn wir für uns selbst oder für andere gelesen haben, sondern auch, wenn wir von einem Meister belehrt worden sind.
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