Die Toten begraben
Wenn ein verstorbener Kartäuser zu Grabe getragen wird, liegt er nicht in einem Sarg. Vielmehr liegt er seit seinem Tode, aufgebahrt, vollständig angezogen auf einer Bahre, auf einem Brett. Und so wird er zum Friedhof getragen und in das Grab hinunter gelassen. Das Gesicht ist bedeckt mit der großen Kapuze seiner Kukulle, dem Obergewand, die er sein Kartäuserlebenlang getragen hat. Noch einige Tannezweige darüber, fertig. Dann wird die Erde auf den Leichnam geschaufelt und das Grab angehäuft und mit einem Holzkreuz versehen, jedoch ohne einen Hinweis darauf, wer der Mönch war, dessen Leib hier liegt und auf die Auferstehung harrt.
Der Vorgang der Beerdigung wird nicht in den Kartäuser-Statuten beschrieben. Es handelt sich um eine Tradition, um eine Überlieferung, die man nicht aufzuschreiben brauchte. Seit Beginn des Ordens wird an diesem Ritus festgehalten. Er ist Ähnlich dem der Trappisten. Auch in diesem Orden werden die Verstorbenen in der bloßen Erde bestattet. Auch in der Regula Benedicti finden wir keinen eigenen Hinweis auf auf den Ritus der Beerdigung. In Kapitel 4,17 wird nur davon gesprochen, dass die "Toten begraben" werden sollen.
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