Donnerstag, 26. April 2012

Goldener Brief 74


74. Daher muss man den Körper gewiss härter behandeln, damit er sich nicht empört und überheblich wird; dennoch so, dass er dienen kann, weil er dem Geist gegeben ist, um zu dienen. Und wir dürfen unseren Körper nicht so betrachten, als ob wir seinetwegen leben würden, sondern so, dass wir ohne ihn nicht leben können. Denn die Verbindung, die wir mit dem Körper haben, dürfen wir nicht nach unserem Belieben abreißen, sondern wir müssen geduldig ihre rechtmäßige Lösung abwarten und einstweilen alles beachten, was dieser rechtmäßigen Verbindung entspricht. Wir müssen also so mit ihm zusammenleben, als ob unsere Verbindung nicht lange dauern würde. Wenn es aber anders kommt, sollten wir uns nicht beeilen, von ihm zu gehen.

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