19.
Der Gründonnerstag ist Festtag. Wir haben aber nur neun Lesungen wie die
Kleriker. Zum Benedictus wird das ewige Licht ausgelöscht, um in diesem Detail
den Brauch der Kirche nachzuahmen.
20.
Zur Prim versammeln wir uns in der Kirche; nach dem Kapitel beten wir sodann in
der Zelle die Terz. Jeder wäscht sich und betet die Sext ebenfalls in der
Zelle. In der Kirche feiern wir Non, Messe und Vesper.
21.
In der Messe wird eine ganze Hostie des Leibes des Herrn aufbewahrt, um am
Karfreitag vom Priester konsumiert zu werden.
22.
Nach dem Essen versammeln sich alle Mönche und Laienbrüder, soweit als möglich,
im Kapitelsaal zum Mandatum. * Hier wäscht
und küsst der Prior oder der, dem er es aufgetragen hat, allen die Füße. Ihm
selber werden sie vom Ältesten der Gemeinschaft gewaschen. Dabei singen die
übrigen geeignete Antiphonen. Nachdem alle die Hände mit dem Wasser gewaschen
haben, das der Prior über sie gießt, zündet man eine Kerze an und liest das
Evangelium (Johannes Kp. 13-17). Bis zu den Worten „Nachdem er wieder Platz genommen" (Jo 13,12) bleiben alle stehen.
23.
Von diesem Satz ab hören wir die Lesung sitzend bis zu den Worten „Stebt auf, wir wollen weggehen von hier“
(Jo 14,31). Unter dem Vortritt des Diakons begeben wir uns ins Refektorium, wo
wir den Rest der Lesung sitzend anhören. Sobald sie beendet ist, wird jedem von
den Konversbrüdern Wein vorgesetzt. ** Der
Priester spricht den Segen. Wir trinken aus und ziehen uns zurück. Nachher wird
der Altar entblößt. ***
24.
Nach dem Essen oder nach dem Mandatum bereiten die Mönche an diesem Tag die Lesungen
und Responsorien der beiden folgenden Tage vor, denn sie kehren erst am Samstag
nach dem Essen ins Klaustrum zurück.
* Die Zeremonie der Fußwaschung wird nach dem ersten Wort der
begleitenden Gesänge „Mandatum“ genannt: vgl. Jo 13,34.
** Eine Tasse Wein. Weingläser gab und gibt es für die Mönche
nicht.
*** Die Kerzen und Altartücher werden weggeräumt: Symbol für die
Entblößung Christi am Kreuz.
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