Dienstag, 29. April 2014

Die heilige Caterina von Siena und der Kartäuser Stefano Maconi - (1 von 3)

Am 30. April begeht die Kirche das Fest der heiligen Katharina von Siena. In der Oration heißt es:
 
Das Geburtsfest deiner heiligen Jungfrau Katharina feiernd,
bitten wir dich, allmächtiger Gott:
gib, daß wir dieses alljährlich wiederkehrende Fest
froh begehen und dank dem Vorbild
einer so großen Tugend Fortschritte machen:
durch unseren Herrn.

Aus dem Leben dieser heiligen Frau ist die folgende Geschichte wenig bekannt.

Stefano di Curado Maconi wurde in Siena im Jahre 1347 geboren und wuchs daselbst als Spross einer wohlhabenden bürgerlichen Familie auf. In seiner Jugend entwickelte er sich zu einem Freund des unbeschwerten Lebens und galt unter seinesgleichen als ein Lebenskünstler.

Mit Caterina von Siena kam er zusammen, als sie in einer Fehde zwischen Stefanos Familie mit zwei weiteren Familien vermittelte. Caterina gelang es, einen dauerhaften Frieden unter den Beteiligten zu stiften.

Voller Dankbarkeit verpflichtete sich der Sohn der Mavonis, Stefano, als persönlicher Sekretär und als Übersetzer für Caterina tätig zu sein. Er wurde ihr liebster und treuester Sekretär. Sie gewann großen Einfluss auf den jungen Mann. In ihren Gesprächen und ihrem Miteinander fühlte er, wie sich in seinem Innern eine Änderung vollzog. Er bekehrte sich und begann in der Nachfolge Christi zu leben. Die Nachtschwärmer Sienas jedoch, zu denen auch Stefano einst gehörte, verspotteten ihn für seine neue Rolle als Sekretär einer Frau, die die Tochter eines Färbers war, sowie für seine plötzliche Bekehrung, - und sie nannten ihn deshalb nur  noch „caterinato“.


Ambrogio Borbognone,

Madonna mit Kind, Heilige Katharina

und der Selige Stefano Maconi,

(1490) Pinacoteca di Brera, Mailand

Foto: katharineum.de


6 Kommentare:

  1. Toller Blog, sofort gebookmarkt. Ich erinnere mich an Stefano Maximilian aus dem Roman "Ein Mädchen aus Siena " von Louis de Wohl, den ich mehrmals gelesen habe.

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  2. Das sollte Maconi heißen. Autokorrektur hat mich reingelegt. Ich lese gerade "an infinity of little hours" bin Nancy Klein Maguire. Ein fantastisches Buch.

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    1. Klar Maconi, so hatte ich es auch verstanden.
      Wobei, das Buch von Klein ist sicher interessant, für Insider zeigen sich aber auch große Schwächen.

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  3. Klein Maguire hat eindeutig den Blick einer "Outsiderin", nicht nur gegenüber dem Kartäuserorden sondern auch gegenüber dem katholischen Glauben an sich. Was sie so interessant macht ist ihre offensichtliche Bereitschaft, wahrzunehmen und zu sortieren. Mag von ihrer Arbeit als Historikerin kommen. Bei den meisten Büchern über Orden, die ich bisher gelesen habe, ist die pädagogische Absicht des Autors schon im Vorwort offensichtlich. Man will entweder etwas verteidigen oder angreifen (mag auch daran liegen, dass viele dieser BNücher von "entsprungenen" Ordensmitgliedern selbst geschrieben sind und nicht von deren ehepartnern ;-) ). Bei diesem Buch ist es mir aber möglich als Leserin ohne große Anstrengung einen eigenen Zugang zum Thema zu finden und das schätze ich sehr.

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  4. Sie haben das gut beobachtet. Aber auch Klein hat ganz sicher eine pädagigische Absicht mit dem Buch errechen wollen; über die der monitären hinaus. Weshalb heiratet sie einen ehemaligen Kartäuser und schreibt kurz darauf ein Buch über ihn und seine Geschichte? Warum geht sie so sehr auf die seelischen Konflikte, ja Zusammenbrüche der Novizen ein und meint, es läge an der fehlenden Liebe und am Gemeinschaftsleben in der Kartause. Helfen Sie mir, erkenne ich nicht auch Probleme mit der Sexualität? uswusw.
    Aber vielleicht sollten wir das nicht an dieser Stelle diskutieren. Wenn Sie möchten, schreiben Sie mir: josbrunonisbrunonis [at] hushmail.com

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