Sonntag, 31. Mai 2015

Letzter Tag im Marienmonat

O Maria, 
Jungfrau und Mutter Jesu, 
leite mein Denken, 
mein Sprechen und Tun, 
um Gott, dem Herrn, 
und Dir 
ganz zur Freude zu sein.

(Hl. Johanna von Valois)

Morenita - Gottesmutter
Guadalupe, Mexico

Tätigkeiten der Mönche in La Valsainte






Samstag, 30. Mai 2015

Die Kartause La Valsainte

In einer wunderbaren Landschaft im Kanton Freiburg in der Schweiz und zur Gemeinde Cerniat gehörend, liegt die große Kartause La Valsainte, die bereits im Jahre 1295 gegründet worden ist, auf einer Bergeshöhe von ca. tausend Meter.

Ende 2014 lebten hier sechzehn Mönche im Alter von Mitte 30 und Ende 80 Jahren. Sieben von ihnen kommen aus dem deutschsprachigen Raum und sechs aus der französischen Schweiz. Die übrigen drei Mönche sind aus Frankreich, der Niederlande und aus Kroatien. Es gibt noch viel Platz in diesem Kloster, denn 24 Mönchshäuser (Zellen) stehen zur Verfügung.

Um gute Mönchsnachwuchs, um junge Männer, die den rechten Glauben haben, die notwendige Gesundheit mitbringen und die Berufung durch den Herrn Jesus Christus empfangen haben, werden die Kartäuser in La Valsainte sicher oft beten. Auch wir sollten es tun. - Immerhin, in jedem Jahr klopfen etwa zehn Kandidaten an die Klosterpforte, damit sie das Leben der Mönche kennenlernen und ihre Berufung prüfen können. Manche von ihnen haben hier nur eine einzige Nacht verbracht, ehe sie geflohen sind. Andere blieben Tage oder Wochen. Nur wenige treten ein und legen nach den langen Probezeiten ihre Gelübde ab. Es sind sieben Jahre, die der angehende Mönch sich nach seinem Eintritt prüfen und dann entscheiden kann, die ewigen Gelübde abzulegen um für immer zu bleiben, oder die Kartause als freier Mann wieder zu verlassen.

Wer in der Kartause leben möchte, der sollte die Reinheit des Herzens suchen.
In der Einsamkeit hat er den Vorteil gegenüber dem Leben in der äußeren Welt voller Ablenkung durch unnötige Dinge. Er besitzt nichts, nicht den Stuhl auf dem er sitzt, noch den Stift mit dem er schreibt oder die Schuhe, auf denen er läuft. 

Der Mönch ist frei. Der Mönch ist auch einsam. Doch die Trennung von der Welt trennt ihn nicht von den Menschen. Er selbst bleibt Mensch und ist den Menschen zugewandt. Die Aufgabe des Kartäusermönches ist es, zu lieben. Ganz praktisch im Alltagsleben mit seinen Mitbrüdern. Aber auch im Gebet für die Mitmenschen und für die Kirche.

Doch das wichtigste ist seine stete Verbundenheit mit Gott. Er soll sich ganz verbergen in den vereinten Herzen Jesu und Mariae. Da ist sein Platz.







Für die Fotos danke ich „L‘illustre.ch“.





Freitag, 29. Mai 2015

Erkennen, um zu lieben

IL105-Z.9.7

Es ist gut, mit den so tiefen Worten des heiligen Paulus die erste Frage des (alten) Katechismus zu vergleichen. Warum ist der Mensch auf Erden? Um Gott zu erkennen und zu lieben und ihm zu dienen. Das lehrt der Katechismus das kleine Kind. Steckt nicht in dieser Aussage die ganze Tiefe der Lehre des heiligen Paulus? 

Erkennen, lieben, dienen; Verstand, Wille, Handlung; sehen, lieben, suchen; Wahrheit, Liebe, Freiheit: immer sind es die drei Begriffe, vereint in derselben Ordnung. Erkennen, um zu lieben; lieben, um zu dienen; dienen in Liebe, lieben in Erkenntnis: das ist der ganze Weg des Christen nach dem Katechismus; und das ist die ganze Frömmigkeit nach dem heiligen Paulus. Der ganze Weg des Christen ist, kurz zusammengefasst, die Frömmigkeit. Welche Erhabenheit liegt in einer kleinen Antwort des Katechismus!

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150527)


Donnerstag, 28. Mai 2015

Wahrheit. Liebe. Freiheit.

IL104-Z.9.6

Und diese drei Eigenschaften dürfen nicht getrennt sein. Denn die Frömmigkeit schaut, liebt und sucht zugleich, sie ist Wahrheit, Liebe und Freiheit. 

Aus der innigen Verbindung, aus der gegenseitigen Durchdringung dieser drei Elemente geht jene einzig große Seelenverfassung hervor, die die Frömmigkeit ausmacht. Diese Verbindung drückt die Sprache des heiligen Paulus mit einer einzigartigen Energie aus. Von den drei zur Bezeichnung dieser drei Elemente der Frömmigkeit angewandten Begriffen nimmt er den dritten, den der Handlung, und verbindet ihn mit dem ersten derart, dass er daraus ein einziges Wort macht, […] das in Wahrheit unübersetzbar ist, und das wir in Ermangelung von etwas Besserem übersetzen mit üben wir die Wahrheit

Und zu diesem Wort, in dem jetzt der erste und letzte Begriff der Frömmigkeit vereinigt sind, fügt er als leitenden den mittleren Begriff derart hinzu, dass schließlich alles sich wieder vereint findet in charitate, in der Liebe. 

So ist die Liebe der Mittelpunkt der Frömmigkeit, das Band der Vollkommenheit. Ich sehe, um zu lieben, und handle in Liebe; so erhält der Leib der Frömmigkeit Entwicklung und Wachstum in der Liebe.

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150526)


Mittwoch, 27. Mai 2015

Höchste Freiheit

IL103-Z.9.5c

Es gilt, jedes Ding nur zu benützen, soweit es mir zur Verherrlichung Gottes nützlich ist oder sein kann, ohne dass meine Neigungen mich das rechte Maß überschreiten lassen, oder meine Abneigung mich hindert, das rechte Maß einzuhalten Die Freiheit leitet mich an, das, was nützlich ist, bis zu dem Grad, als es nützlich ist, anzuwenden und das, was schädlich ist, soweit es schädlich ist, fernzuhalten, ohne dass die Handlung in ihrem Wesen beeinflusst wird durch irgend eine Voreingenommenheit oder Abneigung meiner Natur. Das bedeutet, die volle Freiheit für meine Handlung zu haben.

Diese königliche, höchste Freiheit ist die wahre Handlung der Frömmigkeit; das ist ihre dritte Eigenschaft.

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150525)


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