Eine
wichtige Bemerkung dazu stammt von der heiligen Theresia. -
Jener,
der sich durch das Gelübde zum Vollkommeneren verpflichtet, darf
sich nicht bei kleinen Bagatellen aufhalten, bei geringfügigen Einzelheiten des
Lebens, um sich jeden Augenblick zu fragen, in welchem dieser
kleinen Details sich die größere Ehre Gottes fördern lasse. Das wäre
kindisch und lächerlich. Das so gestaltete Leben würde voll Unruhe werden,
Skrupeln und Täuschungen unterworfen. Nein, es handelt sich, wie
die Heilige sagt, nicht um eine Jagd nach kleinen Eidechsen; sondern es
handelt sich um die großen Zustände der Seele. Sie muss dazu gelangen,
sich in großzügiger Weise selbst zu vergessen, alles Geschaffene zu verachten,
und sich unendlich nach der Verherrlichung Gottes zu sehnen. Diese Gefühle
müssen ihre tägliche Nahrung sein. Dann folgt erst schlichte und beständige
Treue im Kleinen, edelmütige Wahl des vollkommeneren
bei irgend welchen wichtigen Umständen. Übrigens, habe ich gesagt, entsprechen
die Erleuchtungen den Pflichten.
Eine
Seele in den unteren Stufen, die nur die für diesem Zustand entsprechende Erleuchtung
hat, wird sich beim Suchen nach dem Vollkommeneren leicht täuschen und wird in
Aufregung und Skrupel verfallen.
Jene
wiederum, die diese Höhe erstiegen hat, wird die Klippen nicht fürchten,
weil sie das Licht hat, um sie zu vermeiden. Die Sonne Gottes leuchtet
über sie so stark, dass sie bis in die Ferne die kleinen und großen Gegenstände
hinreichend beleuchtet und sie in ihrem wahren Lichte erscheinen
lässt. O, wie glücklich ist die Seele, die es versteht, sich mit dem
Licht Gottes zufrieden zu geben, die darauf rechnen kann, wenn es gilt,
den rechten Weg einzuschlagen, die fähig ist, die Augen seinen Strahlen
zu öffnen und ihm in ihrem beständigen Wachstume zu folgen!
(Dom François de Sales Polien, IL, 20151116)
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