Doch
die Heiligkeit ist ein Zustand. Ein Zustand wird durch eine Gewohnheit
gebildet, und die Gewohnheit ist charakterisiert durch die Leichtigkeit
und Geneigtheit, die diesem Zustande eigenen Akte zu verrichten.
Die Heiligkeit besteht also in der Leichtigkeit und Geneigtheit, in
allem das zu sehen, zu lieben und zu wählen, was zur größeren Verherrlichung
Gottes beiträgt. Diliges ex toto - Wenn alle Kräfte, Verstand, Herz und Sinne
diese Leichtigkeit erworben haben; wenn bei allem
mit Geneigtheit und Leichtigkeit auf die größere Ehre Gottes gesehen
wird; wenn sie geliebt und festgehalten wird, dann ist die Heiligkeit
in der Seele eingezogen.
Die
entsprechende Arbeit, durch die sich dieser Zustand verwirklicht, besteht
darin, bei den Geschöpfen nicht nur einfach auf die Ehre Gottes
zu sehen - das ist die Aufgabe der drei vorhergehenden Stufen -, sondern
darauf zu achten, in welchem Ausmaß jedes Geschöpf zu dieser Verherrlichung
beiträgt, und jene auszuwählen, die dazu am meisten beitragen.
Die Devise des heiligen Ignatius zur größeren Ehre Gottes ist das
Rezept für diese Arbeit. Man kann sich dazu mit dem sogenannten Gelübde
des Vollkommeneren verpflichten, wie es viele Heilige abgelegt haben,
unter anderen die heilige Theresia, die heilige Johanna von Chantal,
der heilige Alfons von Liguori.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20151105)
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