Montag, 26. Dezember 2011

Der Rosenkranz und die Kartäuser




Der Kartäuser Dominicus von Preußen (+1427) gilt als der Vater des Rosenkranzes. Im 15. Jahrhunderts rät der Prior der Kartause von Trier Adolph von Essen (+1439), jeden Tag 50 Ave Maria zu beten und das Leben Jesu zu betrachten. Der Novize Dominikus hatte 50 kurze Meditationen bzw. Einschübe (clausulae) aus den Evangelien zusammengestellt. Sein Prior war an dieser Idee sehr interessiert und versendete sie als Vorschlag zur Betrachtung an die Klöster seines Ordens.
Später wird Dominikus, gleichsam parallel zu den 150 Psalmen, dreimal 50 Einschüben entwickeln. So wird es allmählich üblich, den Avemaria 15 Einheiten der Schriftworte zuzuordnen und in 10 Abschnitten zusammenzufassen. Die Gebetsreihe wird mit einem Paternoster begonnen, was gleichzeitig auch ein Merkmal der Gebetsunterbrechung oder Sammlung bedeutete.

Die Anzahl dieser Schriftworte (clausulae, Einschübe) wird von 150 auf nur noch 15 reduziert. Das Gebet schien wohl etwas überfrachtet zu sein. Somit war der Rosenkranz „geboren“. Das Wort „Psalter“ wird dann nur mehr für das Beten aller 15 Gesätzchen verwendet, das Wort Rosenkranz für je 5 Gesätzchen.

Der französische Dominikaner Alain de la Roche, (*1428) verbreitete dieses Gebet; sind doch die Kartäuser nicht für die allgemeine Seelesorge zuständig.Er predigt in Flandern, dann in Lille, Alain entdeckte die sogenannten Einschübe oder Meditationen des Kartäusers Dominikus in den Kartausen in Flandern. Er begeisterte sich für dieses neue Gebet, übte es, predigte darüber und wird zum großen Apostel des Rosenkranzes.


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