Im Folgenden sei die Weise des Betens aufgezeigt, die besonders für den Kartäuserorden charakteristisch ist. Die Kartäuser haben allerdings keine eigene Methode der Betrachtung und des innerlichen Gebetes entwickelt. Ihre Gebetsweise wird nachdrücklich von ihrer Lebensweise her bestimmt; ganz besonders von dem Leben des Schweigens und der Einsamkeit, worin jeder Kartäuser der Regel gemäß fortwährend zu verharren hat. Dadurch gelangt er sicher zum Gebet der EINFACHHElT. Diese Weise zu beten ist der Höhepunkt, zu dem eine Seele mit Hilfe der gewöhnlichen Gnade gelangen kann (modo humano). Man nennt diese Weise zu beten auch erworbene Beschauung, zum Unterschied von der eingegossenen Beschauung, die ein reines Geschenk Gottes ist und unter dem besonderen Einfluss des Heiligen Geistes steht (modo divino).
P. Bruno Burgener, P. Hubert Blüm, Kartäuser
Cist-Chron 137, 1977-3
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