Dieses
Gemälde sei „eines der komplexesten in Zurbaráns Karriere“, heißt es in der
Kunstszene. Es wurde für die Sakristei der Kartause „Cartuja de Santa Maria de
las Cuevas“ in Sevilla gemalt. Das Gemälde zeigt die sieben Gründungsmönche des
Kartäuserordens. Es zeigt die Begebenheit eines Wunders, welches sich im Jahre 1084
in der Kartause (Chartreuse) ereignet haben soll.
Es
war der Sonntag vor Aschermittwoch als Bischof Hugo aus Grenoble kam, um das
Kloster zu besuchten. Er brachte neben anderen Gaben auch Fleisch für eine
Mahlzeit mit. Als das Fleisch auf den Tellern lag, fielen Hugo und die Mönche in
einen tiefen, übernatürliche Schlaf, der 45 Tage andauerte. Bischof Hugo war
der erste, der wieder erwachte. Er sah, dass das Fleisch, das er mitgebracht
hatte und bereit zum Verzehr auf den Tellern lag, in Asche verwandelt war. Von nun
an weigerten sich die Kartäusermönche neben ihrem Verzicht auf alle irdischen
Freuden auch vom Verzehr von Fleischspeisen. Die Abstinenz und die körperlichen
Kasteiungen sollen ihre geistliche Verbindung zu Gott stärken.
Zurbarán
hat sich entschieden, den Moment der größten Dramatik darzustellen. Der gerade
aufgewacht Bischof Hugo erkennt plötzlich, dass das Fleisch in Asche verwandelt
war. Im Moment dieses Staunens und Erkennens sieht er, wie auch die anderen
Mönche langsam aufwachen. Sie haben noch nicht erkannt, was Hugo sieht. Die
Botschaft ist klar: Im Luxusleben verfällt der Mönch in einen tiefen Schlaf;
erst die Askese befreit die Mönche davon und sie werden erkennen.
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