Mittwoch, 18. Juni 2014

Der heilige Hugo im Refektorium der Kartäuser

Francisco de Zurbarán (1598-1664) wurde zu einer baskischen Familie in Fuente de Cantos, in der Provinz Badajoz in Spanien geboren. Er studierte Malerei in Sevilla und arbeitete zunächst in Llerena und in Sevilla, wo er, abgesehen von zwei Jahren (1634-1635) die er am königlichen Hof in Madrid verbrachte, lebte und arbeitete. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Madrid.

Dieses Gemälde sei „eines der komplexesten in Zurbaráns Karriere“, heißt es in der Kunstszene. Es wurde für die Sakristei der Kartause „Cartuja de Santa Maria de las Cuevas“ in Sevilla gemalt. Das Gemälde zeigt die sieben Gründungsmönche des Kartäuserordens. Es zeigt die Begebenheit eines Wunders, welches sich im Jahre 1084 in der Kartause (Chartreuse) ereignet haben soll.


Der heilige Hugo im Refektorium der Kartäuser

Francisco de Zurbarán, 1655

Es war der Sonntag vor Aschermittwoch als Bischof Hugo aus Grenoble kam, um das Kloster zu besuchten. Er brachte neben anderen Gaben auch Fleisch für eine Mahlzeit mit. Als das Fleisch auf den Tellern lag, fielen Hugo und die Mönche in einen tiefen, übernatürliche Schlaf, der 45 Tage andauerte. Bischof Hugo war der erste, der wieder erwachte. Er sah, dass das Fleisch, das er mitgebracht hatte und bereit zum Verzehr auf den Tellern lag, in Asche verwandelt war. Von nun an weigerten sich die Kartäusermönche neben ihrem Verzicht auf alle irdischen Freuden auch vom Verzehr von Fleischspeisen. Die Abstinenz und die körperlichen Kasteiungen sollen ihre geistliche Verbindung zu Gott stärken.

Zurbarán hat sich entschieden, den Moment der größten Dramatik darzustellen. Der gerade aufgewacht Bischof Hugo erkennt plötzlich, dass das Fleisch in Asche verwandelt war. Im Moment dieses Staunens und Erkennens sieht er, wie auch die anderen Mönche langsam aufwachen. Sie haben noch nicht erkannt, was Hugo sieht. Die Botschaft ist klar: Im Luxusleben verfällt der Mönch in einen tiefen Schlaf; erst die Askese befreit die Mönche davon und sie werden erkennen.

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