Vito
Lorenzi wurde am 1. Mai 1914 in Deutschland, im sächsischen Plauen, geboren. Am 2. April 1938 wurde er nach seinem
Theologiestudium in Trient zum Priester
geweiht. Danach wurde er Jesuit. Nach seinen Erlebnissen als
Militärgeistlicher im 2. Weltkrieg beschloss er, seinen Lebensstil zu ändern.
Wie
ernst er dies meinte zeigte sich, als er im Jahre 1959 bei den Kartäusern in
Farneta (Italien) um Aufnahme bat. Am 8. Dezember 1964 wurde Pater Gabriel
Maria als feierlicher Professe volles Mitglied seines Ordens. Er wurde in
seinem Kloster bald Novizenmeister und später Prior.
Die
Ordensoberen schickten Dom Gabriel,
bewährt als Führungspersönlichkeit, im Jahre 1985 nach Serra San Bruno in
Kalabrien, wo er als Prior eingesetzt wurde. Man kann sagen, dass er in Italien
sogar außerhalb des Ordens sehr bekannt wurde, als er sich 1988 als Prior der
Kartause von Serra von Bruna gegen die ausufernde Gewalt der Mafia in Kalabrien
wandte. Anlässlich der Feier des 900. Jahrestages (1991) der Gründung des 2. Klosters
des hl. Bruno in Kalabrien erhielt Dom Gabriel einen Brief von Papst Johannes
Paul II.
Im Jahre 1993 kam er in die Kartause Scala Coeli in Evora-Portugal, wo er bis zum Tag seines Todes 2004 lebte. Zeitlebens war Dom Gabriel ein großer Verehrer der Muttergottes von Fatima.
Dom
Gabriel beschreibt das Kartäuserleben,
basierend auf drei Grundelementen:
- Das erste Merkmal des Ordens ist die harmonische Verschmelzung von Einsiedlerleben und zönobitischem Leben. Dadurch haben sowohl der Orden als auch die Glieder des Ordens ihre Vitalität erhalten. Es erlaubt den Mönchen, das strenge Leben eines Einsiedlers vom jugendlichen Alter an bis hinein ins hohe Alter anzunehmen und durchzuhalten.
- Der
zweite Hinweis gilt der besonderen Architektur der Kartausen, die sich nicht
nur deutlich von anderen Klöstern unterscheidet. Diese Architektur hat auch
einen Einfluss auf das Alltagsleben im Kloster und auf das Verhalten der Mönche
untereinander.
- Die
dritte Eigenschaft ist die innere Struktur der Kartause, die sowohl die
Priester als auch die Laienbrüder gleichermaßen als Kartäusermönche sieht. Ohne
die Brüder könnte die Lebensweise der Patres als Einsiedler nicht aufrecht
erhalten werden. Und ohne die Patres währen die Brüder ihrer Berufung beraubt. Diese
Gruppe von Mönchen gab es von der Gründung der Kartause an. Es gab immer die
Verbindung von Einsiedlerleben und Gemeinschaftsleben. Diese kontemplative Dimension
ist der einzigartigen Charakter der Kartäuser, der einen besonderen Einfluss
auf das Gleichgewicht ihres Lebens im Kloster.
Von Dom Gabriel Maria di Lorenzi gibt es dieses Büchlein in deutscher Sprache, das ich gerne empfehle und aus dem in diesem Blog schon mehrfach zitiert wurde. Es ist noch antiquarisch zu erhalten.
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Von Dom Gabriel Maria di Lorenzi gibt es dieses Büchlein in deutscher Sprache, das ich gerne empfehle und aus dem in diesem Blog schon mehrfach zitiert wurde. Es ist noch antiquarisch zu erhalten.
Gabriel
di Lorenzi, Gott schauen.
Kartäusermönche
beschreiben den Weg zur Kontemplation.
Aus
dem Ital. übertragen von Mönchen der Kartause Marienau.
Echter-Verlag,
1996, 85 S., ISBN 3-429-01758-0
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