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Wie weit entfernt
von der Realität des Lebens in der Kartause waren ihre Vorstellungen und
welches Resümee ziehen sie nach diesen drei Monaten?
Die Kartause war ganz anders, als ich gedacht hatte, besondere
in dem Sinne, dass es ein viel besseres Leben
ist als das allgemeine bürgerliche Leben! Ich hatte ein wenig Angst vor der
Steifheit und Strenge der Regel. Doch das Kartäuserleben ist zwar karg und
nüchtern in jeder Hinsicht, aber es ist nicht starr sondern es sind eine durchdringende
Freude und Diskretion spürbar. Alles, was sie tun, machen die Kartäuserinnen in
Liebe.
Vom Schweigen wurde ich mehr und mehr angezogen. Viele denken
bei der Kartause an vielfältige Bußübungen, ein absolutes Schweigen und an eine
große Einsamkeit, aber in Wirklichkeit ist dies nicht so. Die Kartause ist eine
einsame Gemeinschaft Gottes. Es gibt wirklich viel Schweigen und Einsamkeit,
aber es ist gibt auch das Gemeinschaftsleben. Wenn jemand irgendwelche wichtigen
Mitteilungen zu machen hat, kann sie das mit einem Zettel tun, der in den
Schalter gelegt wird, der auch dazu da ist, den Schwestern die Mahlzeiten in
ihre Zellen zu bringen.
Ich schlief sieben Stunden in der Nacht, in der Stille
und Einsamkeit meiner Zelle. In den drei Monaten bei den Kartäuserinnen ging
ich zweimal in der Woche um Mitternacht zur Matutin und ich durfte an den
Konferenzen im Noviziat teilnehmen. An dem gemeinsamen Kapitel am Sonntag, mit
der Lesung der Statuten nahm ich ebenso teil wie am gemeinsamen Essen im
Refektorium und am gemeinsamen Spaziergang. - Am Anfang ist die äußere
Einsamkeit nicht so stark, weil man so viele Dinge zu lernen hat und noch eingewiesen
werden muss.
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