*******
Zunächst
ein kurzer Blick auf den heiligen Bruno.
Bruno
wurde in Köln um 1030 geboren. Er ging zum Studium an die Kathedralschule von
Reims, die im ganzen christlichen Europa bekannt war. Dort schloss Bruno sein
Studium ab und wurde Domherr des Domkapitels von Reims.
Aussagen
ehemaliger Studenten bezeugen ihm eine hohe Qualität der Lehre und einen großen
geistigen Einfluss auf sie. Sein Wissen, seine Integrität und seine Freundlichkeit
waren berühmt. Bruno war ein großer geistlicher Lehrer und lebte im Zölibat.
Er
hatte aber nicht die Priesterweihe empfangen, was aber in dieser Zeit nichts
Außergewöhnliches war; denn es gab Regularkanoniker und Laien-Kanoniker. Selbst
Papst Urban II., ein ehemaligen Schüler Brunos wurde erst acht Tage nach seiner
Wahl zum Papst am 22.02.1088, am 02.03.1088 zum Priester geweiht.
Nach
verschiedenen Auseinandersetzungen am Hof des Erzbischofs von Reims sah Bruno
eine günstige Gelegenheit seiner inneren Neigung zu folgen. Mit einigen
Gefährten führte er weit ab von Reims (Seche-Fontaine, Molesme) ein
monastisches Leben. Das Besondere an Brunos Gründung war die Verbindung
zwischen Eremitentum und Zönobitentum.
Bald
(1084) aber verließ er mit sechs Freunden Burgund und machte sich auf den Weg
nach Grenoble. Bischof Hugo hatte kurz
vorher einen Traum: er sah sieben Sterne, die den Weg zur Chartreuse zeigten. Als
die sieben Gottsucher zu Bischof Hugo kamen, erkannte dieser, dass sie es sein
mussten, die er im Traum sah, für die er ein Haus in der Wüste der Chartreuse
bauen sollte. Hugo empfing die sieben Einsiedler mit großer Freundlichkeit und
führte sie zu jener Einöde, die er gesehen hatte. Hier ließen sie sich die
Sieben nieder. Sie begannen ein Leben voller Gebet und Kontemplation in Stille
und Einsamkeit in den Bergen der Chartreuse. Bischof Hugues blieb sein ganzes
Leben lang ihr Freund und Beschützer.
Nur
sechs Jahre waren seit der Ankunft in der Chartreuse vergangen, als im Frühjahr
1090 Papst Urban II., einer seiner ehemaligen Schüler (s. o.), Bruno als
Berater zu sich nach Rom beorderte. Gebrochenen Herzens gehorchte er. Seine
Brüder fühlten sich nach seiner Abreise entmutigt, ihre Berufung wankte. Doch
nach kurzer Zeit rauften sie sich zusammen und setzten ihre Leben als Mönche
fort, in der Zuversicht, dass Gott sie weiter führen werde.
Papst
Urban spürte Brunos Sehnsucht nach der Einsamkeit. Er war bereit ihn wieder
ziehen zu lassen, nach dem dieser selbst das Amt eines Erzbischofs
ausgeschlagen hatte. Mit der Erlaubnis des Papstes durfte Bruno den päpstlichen
Hof verlassen, aber nicht um in die Chartreuse zurückzukehren. In einer Einöde
in Kalabrien (La Torre, Kloster „Maria dell` Eremo“) nahm Bruno das einsame
kontemplative Leben wieder auf; und bald fanden sich wieder Begleiter um ihn,
denen er ein Lehrer des geistlichen Lebens wurde.
Am
6. Oktober 1101 verließ Bruno diese vergängliche Welt, um voll und ganz in die
Intimität mit Gott einzutauchen und sein Antlitz zu schauen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen