Die
Vollkommenheit des Geschöpfes ist in sich geteilt; in dem Maße, wie es sich
Gott nähert, vereinfacht und vereint es auf IHN hin alle Affekte und Potenzen.
Mit aufrichtigem Glauben umfaßte er das Mysterium: Trinität, Eucharistie,
Inkarnation; gab er den Lehrstuhl, Ämter und Reichtümer auf, um Christus
nachzufolgen; floh er entschlossen vor Würden, die dem Herzen schmeicheln; war er dem Papst gehorsam
ohne zu zögern, indem er seine Gründung im vollen Feuer des Wachstums verließ;
war er so sehr von zeitlichen Geschäften losgelöst, um nicht einmal eine Regel
zu schreiben. Diese Einfachheit stieg aus seinem Herzen auf, in dem Gott allein
herrschte. Obgleich wir bei Bruno nicht sagen können, Gott habe hier das
Einfältige vor der Welt gewählt, um die Weisen zu beschämen, wurde doch in
seinem Fall die Weisheit einem von Herzen einfachen Menschen verliehen. Seine
Einfachheit war das beste Erbe, das er seinen Nachfolgern hinterließ.
(Vgl.
Gerardo Posada, Der heilige Bruno, Kapitel: Güte - Weisheit – Einfachheit,
157ff)
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