Aus
„Ferdinand Reisner SJ – eine Predigt von 1782 zum Rosenkranzfest“
Nun
erzähle ich, was mir vor sieben Jahren zu München bey einem sterbenden Priester
begegnet ist. Ich stand diesem marianischen Pflegkind in den letzten Zügen bey.
Eine Viertelstund vor dem Tode gab er mir ein Zeichen, weil er damals nicht
reden konnte, ich sollte den auf der Decke liegenden Rosenkranz um seinen Halz
hinschlingen. Ich sagte: Euer Ehrwürden, sind sie getröstet, sie haben Mariam
ihre Mutter recht kindlich verehret, geliebet, derer Ehre so viele Jahre in
Congregationen befördert, diese liebe Mutter wird in Bälde kommen, und sie in
den Himmel begleiten….Dann erhob der Sterbende seine Augen, sprach liebreich
und fröhlich zu mir und etwelchen Umherstehenden:
Maria, meine liebste Mutter,
ist schon da,
da ist sie, die Liebste, sehen sie selbe nicht?
Mir und den
Gegenwärtigen stunden die Augen in Freudentränen, und der Priester gab seinen
Geist auf, ohne Zweifel in die Hände Mariä. Wer wünschet nicht so sterben zu
können? Wer Mariam so krönet, so verehret in der Zeit, der wird so von Maria
gekrönet, verherrlichet werden in der Ewigkeit.
Ich beschließe diese Anrede mit
jenen Worten, mit welchen der heilige Paulus sein Sendschreiben zun Römern
endiget: Grüßet Mariam, welche Vieles für und unter euch gearbeitet, gethan und
gelitten hat.
Grüßet
sie andächtig mit dem Engel,
flechtet ihr eine Krone, welche mit fünfzehn
wichtigsten Glaubensgeheimnissen gleichsam
mit so vielen Edelsteinen besetzet und gezieret ist.
Betrachtet die dreyfache Reihen
der freudenreichen, der schmerzhaften,
der glorreichen Geheimnissen,
und werdet durch derer Betrachtung reicher im Glauben,
steifer in der Hoffnung,
angeflammter in der Liebe zu Gott
und dessen allerheilgste Mutter;
ergreifet diesen Kunstgriff,
die Abbethung des heiligen Rosenkranzes als ein Mittel,
fromm zu leben,
verdienstlich zu bethen,
selig zu sterben.
Dann wird diese getreue Jungfrau,
diese liebliche Mutter,
diese mächtige Königinn,
am Ende des Lebens zu meinen Schutzengeln sagen:
Sammelt diesen guten Weitzen
in die himmlische Scheuern,
versetzet ihn in die ewige Freude des Herrn.
Amen.
flechtet ihr eine Krone, welche mit fünfzehn
wichtigsten Glaubensgeheimnissen gleichsam
mit so vielen Edelsteinen besetzet und gezieret ist.
Betrachtet die dreyfache Reihen
der freudenreichen, der schmerzhaften,
der glorreichen Geheimnissen,
und werdet durch derer Betrachtung reicher im Glauben,
steifer in der Hoffnung,
angeflammter in der Liebe zu Gott
und dessen allerheilgste Mutter;
ergreifet diesen Kunstgriff,
die Abbethung des heiligen Rosenkranzes als ein Mittel,
fromm zu leben,
verdienstlich zu bethen,
selig zu sterben.
Dann wird diese getreue Jungfrau,
diese liebliche Mutter,
diese mächtige Königinn,
am Ende des Lebens zu meinen Schutzengeln sagen:
Sammelt diesen guten Weitzen
in die himmlische Scheuern,
versetzet ihn in die ewige Freude des Herrn.
Amen.
Gefunden
bei: http://rosenkranzbeten.info
Die Jungfrau vom Rosenkranz erscheint einem Kartäuser in einer Vision Fra. Juan Sánchez Cotán. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen