„Fugitiva relinquere et aeterna
captare”
Die
flüchtigen Wirklichkeiten aufgeben und versuchen,
das Ewige zu ergreifen.
das Ewige zu ergreifen.
In
diesem Satz aus dem Brief, den euer Gründer an den Propst von Reims, Rodolphe,
geschrieben hat, ist der Kern eurer Spiritualität enthalten (vgl. Brief an
Rodolphe, 13):
das starke
Verlangen, in die lebendige Vereinigung mit Gott einzutreten, während alles
Übrige, alles, was diese Gemeinschaft behindert, aufgegeben wird und man sich
von der unendlichen Liebe Gottes ergreifen läßt, um nur von dieser Liebe zu
leben.
Liebe
Brüder, ihr habt den verborgenen Schatz gefunden, die wertvolle Perle (vgl. Mt
13,44–46); ihr habt mit Radikalität auf die Aufforderung Jesu geantwortet: „Wenn
du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den
Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge
mir nach!“ (Mt 19,21).
Jedes
Kloster – Männer- wie Frauenkloster – ist eine Oase, in der unablässig der
tiefe Brunnen ausgehoben wird, um daraus das „lebendige Wasser“ zur Stillung
unseres tiefsten Durstes zu schöpfen.
Aber
die Kartause ist eine besondere Oase, wo das Schweigen und die Einsamkeit mit
besonderer Sorgfalt gehütet werden, gemäß der vom hl. Bruno begonnenen und
durch die Jahrhunderte hindurch unverändert gebliebenen Lebensform. „Ich wohne
mit Brüdern zusammen in der Wüste“ ist der zusammenfassende Satz, den euer
Gründer schrieb (Brief an Rodolphe, 4).
Der
Besuch des Nachfolgers Petri in dieser historischen Kartause will nicht nur
euch, die ihr hier lebt, sondern den ganzen Orden in seiner Sendung bestärken,
die in der heutigen Welt äußerst aktuell und bedeutsam ist.
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