Auch
das Leben in der Kartause sei ganz auf Beziehung aufgebaut. Alles, auch die
Einsamkeit, sei dazu gedacht, die Entwicklung der Beziehung zu Gott, ja die
Gemeinschaft der Liebe mit ihm zu fördern.
Wenn
der Mönch seine Berufung wirklich lebe, sei er in der Kartause niemals allein. Doch
sei es nicht jedem gegeben, in dieser Einsamkeit zu leben, denn sie verlange
bestimmte Fähigkeiten, eine Form des geistlichen Lebens, zu der nicht jeder in
der Lage ist.
Die
Strenge des Kartäuserlebens seien nicht fasten, das Aufstehen mitten in der
Nacht mit der Unterbrechung des Schlafes, oder die Kälte. Auch wenn diese und
andere schwierige Aspekte des äußeren Lebens
wirklich real seien.
Das
schwierigste sei die Einsamkeit. Besonders in den ersten Jahre, wenn die
Vertrautheit mit Gott noch zart und zerbrechlich sei und die innere und äußere
Wüste noch heftig das innere Leben bedrängen.
„Aber
ich höre öfter Mönche, die sich beschweren,
dass
sie nicht genug Einsamkeit hätten,
als
umgekehrt.“
„Die
Zähmung unserer inneren Kräfte braucht Zeit.“
Wie
man die Stille aushalten kann, ohne sich nicht selbst zu betäuben? Schon
von Anfang an könne man einen echten Geschmack im Schweigen und an der Stille erspüren
und offen für die Gegenwart des Geliebten sein. Und
das sei es, was die wahre Stille so anziehend mache, - weil diese Gemeinschaft mit
dem Geliebten so schön sei und den Klang der Gedanken verwische.
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