In
der Zeitschrift „Das Gottesjahr“ stand im Jahre 1938 ein großer Artikel über
die Kartause Maria-Hain in Unterrath bei Düsseldorf. Autor des Artikels mit dem Titel „Eine Stätte
des Gebetes“ war Horst Schumann.
„Das
Gottesjahr“ wurde vom Berneuchener Kreis und der Evangelischen
Michaelsbruderschaft herausgegeben. „Zur Berneuchener Bewegung gehören heute
der Berneuchener Dienst, die Michaelsbruderschaft und die Gemeinschaft St.
Michael. Alle drei geistlichen Gemeinschaften setzen den Schwerpunkt auf die
Feier der Eucharistie in Form der evangelischen Messe, auf Stundengebete,
tägliche Lesung der Heiligen Schrift und auf Meditation“ (wikipedia).
Freilich
sind sowohl der Schreibstil als auch die Sprache nicht mehr jene der heutigen
Zeit. Dennoch ist der Artikel nicht nur sehr interessant, sondern auch voller
Ausdrucksstärke. Bedenken wir, dass Horst Schumann für evangelische Christen
schreibt. Theologischen Deutungen des evangelischen Autors, die von der
katholischen Sichtweise abweichen, werden von mir nicht erörtert. Es geht nur
um seine Beschreibung dessen, was er sieht, liest und hört.
Nachfolgend
einige unveränderte Abschnitte daraus:
* * * * * * *
Feierliche
Langsamkeit
„Wenige Kilometer nördlich von Düsseldorf
liegt in der niederrheinischen Ebene die einzige Karthause Deutschlands. Da
leben in 32 kleinen Häuschen, die durch einen riesigen Kreuzgang verbunden
sind, in völliger Abgeschlossenheit und Einsamkeit die „weißen Väter” ein
Leben, das nur dem Gebet und dem Schweigen vor Gott geweiht ist. Zweimal am
Tage und einmal des Nachts ruft sie die Glocke in die Kirche zu gemeinsamem
Gottesdienste, der in feierlicher Langsamkeit vollzogen wird. Die übrigen
Gebetsstunden hält jeder allein in seiner Zelle, allein arbeitet er an der
Drehbank oder im Zellengärtchen, allein ißt er die einzige größere Mahlzeit des
Tages - kein Verkehr, kein Gespräch mit den Brüdern ist ihm gestattet.“
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